Das Leben vor 100 Jahren

Carmen und Heinrich Lumer gehen in ihrem Hobby auf und wissen zu jedem Foto etwas interessantes zu erzählen.
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  • Carmen und Heinrich Lumer gehen in ihrem Hobby auf und wissen zu jedem Foto etwas interessantes zu erzählen.
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Einen Blick in die Vergangenheit wagt das Ehepaar Carmen und Heinrich Lumer. Schon seit Jahren sammeln die rüstigen Rentner alte Fotos, Gegenstände, Urkunden und Totenblätter und möchten sich einen Traum verwirklichen: Eine Ausstellung in der Alten Cuesterey zum Thema Familienforschung.
„Angedacht ist die Ausstellung von Samstag, 6. bis Sonntag, 28. Oktober dieses Jahres“, berichtet Heinrich Lumer. „Jetzt sind wir auf die Mithilfe der Borbecker Bevölkerung angewiesen. Wer alte Fotos besitzt oder Gegenstände wie zum Beispiel alte Kaffeemühlen oder Musiktruhen hat, ist herzlich eingeladen, uns diese für den Zeitraum der Ausstellung zur Verfügung zu stellen.“ Wie man auf so eine Idee kommt? „Wir sind seit dem ersten Tag Mitglieder im Kultur-Historischen Verein Borbeck“, so Lumer. Die Erhaltung der Vergangenheit sei eine Pflicht, derer er gerne nachkommen würde.
Trocken soll die Ausstellung aber nicht werden. „Wir möchten nicht nur Fotos oder Stammbäume zeigen. Uns interessiert vor allem das Leben der Menschen damals“, stellt Carmen Lumer heraus. Wie war es im Krieg zu leben, ohne genug zu haben zum Leben, ohne Nachricht von den Männern an der Front? Wie war das Leben auf Bauernhöfen, das Leben in und um Borbeck? Natürlich werden auch Familienzweige beleuchtet von besonders alten Borbecker Familien, wie Knümann zum Beispiel. Aber auch jüngere Familien, die vielleicht nur 50 bis 70 Jahre in Borbeck leben, sind herzlich dazu eingeladen, ihre Fotos und Erinnerungen beizusteuern.
„Im Moment tragen wir noch alles zusammen“, berichtet Lumer. Interessenten, die aus dem Groß-Borbecker-Raum mit den Stadtbezirken Bochold, Bergeborbeck, Bedingrade, Frintrop, Dellwig, Schönebeck und Vogelheim kommen, sind also eingeladen, ihre Erinnerungen zu teilen.
Viel hat das Ehepaar in den Stadtarchiven Düsseldorf und Essen herausgefunden. „Trotzdem freuen wir uns über zahlreiche Helfer und Materialien, die wir auch gerne zu Hause sichten kommen.“
So soll eine breite Ausstellungspalette zusammenkommen. „Seien es Dokumente wie Urkunden, Verträge, Schriften, Familienanzeigen, Tafeln, Artikel, Karten, Gemälde, Fotos oder Gegenstände wie zum Beispiel ein altes Bügeleisen, Humpen oder Kittelschürzen: Alles wird von uns gerne in der Ausstellung gezeigt. Wir nehmen auch Kleinmobiliar“, zwinkert Lumer. Es ist schon viel Material vorhanden. Aber um eine volle Ausstellung bestücken zu können, benötigt das Sammlerpaar noch das eine oder andere Exponat mehr. Doch wie kommt das Ehepaar an Material? „Bei Wohnungsauflösungen sind wir immer gerne zur Stelle“, verdeutlicht Heinrich Lumer. „Oft gibt es nur entfernte Verwandte oder Enkel, die keinen Platz dazu haben, sämtliche alte Alben aufzubewahren. Die nehmen wir dann gerne in Empfang.“
Dank der vielen Gegenstände aus früheren Zeiten wird auch einiges Interessante für jüngere Generationen in den Räumen der Alten Cuesterey zu sehen sein. Auch Schulen sind bei der Ausstellung herzlich willkommen.
Natürlich wird auf ein ansprechendes Rahmenprogramm geachtet. Es soll Vorträge zu Hofes- und Familiengeschichten geben und auch Zeitzeugen werden einen Einblick in frühere Lebensweisen geben. Zudem sind Diavorträge geplant. „Wenn man an die Zeit zurückdenkt, als nur ein Raum mit Kohle beheizt wurde, kann man sich das heutzugtage fast gar nicht mehr vorstellen“, so Carmen Lumer. Vielleicht erinnern sich ja manche Ausstellungsbesucher noch daran zurück, wie sie als Kinder im Kohlenkeller gespielt haben.
An Vergangenes erinnern, ein Bild vom Stadtteil entwerfen und zeigen, wie sich vom ersten Wählscheibentelefon bis heute die Welt und Technik verändert haben: All das soll die Ausstellung leisten - erlebbar machen. „Wir schauen gerne auf die Vergangenheit zurück, wenn auch manchmal mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, so das Ehepaar.
Carmen und Heinrich Lumer freuen sich über die Kontaktaufnahme. Auch wer sich nicht sicher ist, ob seine gesammelten Bilder etwas für die familiengeschichtliche Ausstellung sind, kann sich gerne melden unter Telefon: 02 01 / 66 62 43. Oder per Post an: Carmen und Heinrich Lumer, Kraienbruch 33a, 45357 Essen. Fotos: Winkler

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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