Bilder sprechen ganz eigene Sprache
Erika ist die Aufregung anzumerken. „Das Bild hab ich gemalt“, erzählt sie stolz ihrem Betreuer. Erika ist Künstlerin, Mitglied einer Malgruppe, die sich seit 2004 einmal in der Woche zum kreativen Werken trifft.
Ihre Arbeiten bestechen durch leuchtende Farben, sprechen eine klare Bilder und Formensprache. Das war jedoch nicht immer so. „Zu Beginn hat Erika zumeist nur eine winzig kleine Fläche gestaltet. Stück für Stück hat sie sich den kompletten Bildraum erarbeitet“, beschreibt Irmhilde Koepp.
Die Künstlerin leitet den Kurs in der Kleinen Kunstwerkstatt der Aktion Menschenstadt in Steele von Beginn an und kann dank der langjährigen Begleitung der Teilnehmer deren Entwicklungsschritte detailliert beschreiben.
„Sie alle habe eine ganz individuelle Bildsprache entwickelt, mit deren Hilfe sie sich ausdrücken.“ Ob Erzählbild, Zeichnung oder Collage - die Künstler wählen ihre Bildform selbst, bestimmen Mittel und Inhalt.
Zum ersten Mal zeigen die Kursteilnehmer ihre Arbeiten nun der interessierten Öffentlichkeit. Noch bis Ende Januar sind 17 Werke der zwölf Bewohner des Bodelschwinghhauses, des Hauses Auf´m Böntchen, der Hüttmannstraße und der Arche in den Räumen des Restaurants Schönebecker Schweiz an der Schönebecker Straße zu sehen. „Ich bin bereits von vielen unserer Gäste auf die Bilder angesprochen worden“, erzählt Rowitha Schirmacher, die das Restaurant seit 2007 gemeinsam mit ihrem Mann Karl betreibt. „Viele haben Interesse signalisiert, wollten mehr über die Künstler erfahren.“
Christine Lutz vom Sozialen Dienst im Bodelschwinghhaus freut sich über den Erfolg der Gruppe. „Erika und die anderen gewinnen durch die Malerei eine Menge Selbstvertrauen, das lässt sich auch in anderen Lebensbereichen spüren.“
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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