Martin Lenze installierte über 100 Scheinwerfer und Lichtquellen in der Pfarrkirche am Kiek ut
Augenblicke voller Magie beim Kirchenleuchten in Schönebeck
Die Kirche steht auf der Streichliste. Doch den Schönebeckern gehen die Ideen nicht aus. Als lebendige Gemeinde setzen sie alles daran, ihre Kirche zu retten. Am Samstag inszenierten sie die Gemeindekirche St. Antonius Abbas bei "ecclesia lumina". Mit über 100 Lichtquellen und Strahlern brachte Lichtkünstler Martin Lenze das Gotteshaus am Kiek Ut zum Leuchten.
"Ich war noch nie hier in der Kirche", wispert eine Besucherin ihrer Nachbarin kurz vor Beginn der Veranstaltung ins Ohr. "Bin gespannt, was gleich passiert." Die Erwartungen der jungen Frau sollten nicht enttäuscht werden. Das, was die Organisatoren des "Kirchenleuchtens" in vier halbstündigen Sequenzen in Szene gesetzt hatten, war eine Erfahrung für Augen, Ohren und Geist.
Vogelzwitschern und plätscherndes Wasser
Augenblicke voller Magie: Vogelzwitschern, das Plätschern von Wasser, dazu Lichtspiele an Wänden, Säulen und der Decke. Magenta, Blau und Grün, die Schöpfungsgeschichte wurde für die Besucher in starken Farben inszeniert. Untermalt wurden die Textpassagen mit ausgewählten Musikstücken, ausdrucksvoll und ungewöhnlich.
"Die Veranstaltung war ein voller Erfolg", zog Fritz Brüggemann, Vorsitzender des veranstaltenden Fördervereins St. Antonius Abbas, eine positive Bilanz. Mit 750 Besuchern war das Fassungsvermögen der Kirche bei allen vier Veranstaltungssequenzen nahezu ausgeschöpft. "Bei 800 wäre definitiv Schluss gewesen, dann hätten wir um 22 Uhr eine zusätzliche Veranstaltung ins Programm nehmen müssen." Dank der großzügigen Spenden der Besucher konnte der Abend des Kirchenleuchtens komplett refinanziert werden. Und es bleibt noch eine gute Summe für Talita Kumi, ein Projekt für Mädchen und junge Frauen in Ecuador, das die Schönebecker Gemeinde schon länger unterstützt.
Bis zwei Uhr nachts wurde aufgeräumt
Im Anschluss an die Vorführungen waren die Besucher eingeladen, im Pfarrheim der Gemeinde weiterzufeiern. Bis 23 Uhr herrschte dort reger Andrang. Dann ging es für das Organisationsteam ans Aufräumen. Bis 2 Uhr nachts waren die Helfer aktiv, um das leuchtende Gotteshaus wieder in die Gemeindekirche St. Antonius Abbas zu verwandeln. Dort wurde am nächsten Morgen wieder die Heilige Messe gefeiert. Anschließend stand die Patroziniums Einladung ins Gemeindeheim.
Fotos: Renate Debus-Gohl
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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