Grundschüler hofft auf erste eigene Ausstellung in der Borbecker Bibliothek
Achtjähriger Laurin ist mit Pinsel und Farbe ein ganz Großer

An vielen Nachmittagen der Woche ist Laurin in seinem Malraum zu finden. | Foto: cHER
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Wenn Laurins Mama Imke ihren achtjährigen Sohn sucht, dann weiß sie eigentlich, wo der Drittklässler steckt: In seinem Malraum. Denn für den Grundschüler gibt es nichts Schöneres, als mit Farben, Spachtelmasse, Bläschenfolien oder Klebeband zu experimentieren.

von Christa Herlinger

Bis hinauf in die dritte Etage des Hauses am Kattendahl sind Laurins Arbeiten zu bewundern. Das ganze Treppenhaus ist voll. Großformatig, farbenfroh, zumeist abstrakt: so sieht Laurins Welt aus. "Ich war schon mal in einer Malschule, da habe ich auch gegenständlich gearbeitet", verrät er, dass er auch anders kann.

Eigenes Malzimmer in der Wohnung der Großeltern

Es vergehen nicht viele Tage in der Woche, an denen Laurin nachmittags nicht in seinem Malzimmer verschwindet. Das befindet sich in der Wohnung seiner Großeltern im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses. "Hier oben darf er nicht malen", erklärt Mama Imke Richarzhagen mit einem Augenzwinkern und spielt dabei auf den "Ganzkörpereinsatz" ihres Sohnes an der Staffelei an. Raus aus den Klamotten und komplett umziehen, lautet daher die erste Regel im Hause Richarzhagen/Behm nach getaner (Mal)Arbeit.
Im Wohnzimmer der Familie hängt ein großformatiger Laurin und auch bei den Großeltern hat eines seiner Werke einen Ehrenplatz gefunden. Doch der Achtjährige ist für Abwechslung. "Manchmal tausche ich das Bild gegen ein neues aus, wenn Mama nicht da ist", verrät er. Auch in der Treppenhausgalerie wird regelmäßig um- und neugehängt.

Materialnachschub als Arbeitslohn

Laurins Bilder kommen an. "Ich habe auch schon mehrfach etwas für Freunde gemalt, die ein Bild für ihre Wohnung oder zum Weiterverschenken haben wollten", berichtet der Schüler der Schildbergschule in der Nachbarstadt Mülheim nicht ohne Stolz. Auch aktuell sitzt der Grundschüler an einer "Auftragsarbeit". Als Lohn für den kleinen Künstler gibt`s häufig Materialnachschub: Farben und Leinwände, denn da ist Laurins Bedarf enorm.
Oma Gabi Richarzhagen fördert die Leidenschaft ihres Enkels, wo immer es geht. Gemeinsam sehen sich die beiden Kunstfilme auf dem Tablett an. "Da geht es um Techniken und wie man sie umsetzt", erklärt Laurin. Auch im Folkwang Museum sind die zwei schon gewesen. "Da fand ich aber nicht so viele Bilder toll", gibt der Achtjährige offen zu.

Achtjähriger ist ein großer Karl May Fan

Demnächst sind Laurins Arbeiten öffentlich zu bewundern. Der Achtjährige ist erklärter Karl May-Fan. Büchernachschub holt er sich in der Stadtteilbibliothek in Borbeck. Leiterin Maria Heitkamp mag nicht nur Karl May, sondern auch Kunst in ihren Räumen. Sie hat sich die Arbeiten des Achtjährigen bereits angesehen. "Und wenn alles klappt, kann ich in der Bibliothek ausstellen", freut sich Laurin über die Chance.

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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