Bottroper Amokfahrer am Rabenhorst festgenommen
Große Anteilnahme für die Opfer des Auto-Attentäters
Noch immer gibt es nur ein Thema: Die Amokfahrt des Auto-Attentäters. In Bottrop und Essen-Borbeck hat der 50-jährige Essener gezielt versucht, in Menschenmengen zu rasen. Kurz nach Mitternacht, das neue Jahr war gerade erst ein paar Minuten alt, hat der Mann das erste Mal sein grausiges Vorhaben in die Tat umgesetzt. in der Nachbarstadt Bottrop fuhr er mit seinem Fahrzeug bewusst in eine Gruppe Menschen. Die hatten sich auf dem Berliner Platz in der Innenstadt versammelt, um das Feuerwerk zu bestaunen. Mindestens vier Schwerverletzte - so die ersten Meldungen der Polizei. Inzwischen wird die Zahl der Verletzten, die die Amokfahrt des Mannes gefordert hat, mit acht angegeben. In Lebensgefahr befindet sich aber niemand mehr.
Schnell hat die Staatsanwaltschaft Essen gegen den mutmaßlichen Täter Haftbefehl erlassen - wegen mehrfachen versuchten Mordes. Ein Richter folgte dem Antrag, mittlerweile sitzt der Mann in Untersuchungs-Haft.
Der Schrecken über die Tat sitzt tief. Und dass nicht nur in Bottrop. Denn die Spur des Auto-Attentäters führt nach Essen-Borbeck. Am Nachmittag nach der grausigen Tat wurden auf einer Pressekonferenz vor Ort erste Erkenntnisse bekanntgegeben. Gestoppt werden konnte die Fahrt des Mannes, der nach seiner Tat in Richtung Essen flüchtete, am Rabenhorst. Dort wurde der 50-Jährige von Polizeibeamten festgenommen.
Tatort: Bushaltestelle Schloßstraße
Zuvor soll der 50-Jährige allerdings versucht haben, seinen Wagen auch in Borbeck wissentlich in eine Gruppe Menschen zu steuern. Und das an einer Bushaltestelle an der Schloßstraße (Stensbeckhof). Dort allerdings konnte eine weitere Katastrophe verhindert werden. Die Personen, die dort warteten, konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wenige Minuten später wurde der Mann festgenommen. Nur wenige hundert Meter weiter stoppte die Polizei den Auto-Attentäter.
Rassistische Motive vermutet
Noch immer sind die Hintergründe, die zu der Tat geführt haben, nicht klar. Es verdichten sich allerdings die Hinweise auf rassistische Motive. Der Täter soll sich bereits bei seiner Festnahme in dieser Richtung geäußert haben.
NRW Innenminister Herbert Reul legte sich in Interviews schon früh fest. Der Anschlag müsse ernst genommen werden, erklärte der CDU-Minister. Da sei jemand bewusst mit Tötungsabsicht in Menschen hineingefahren. Reul bescheinigte dem Mann dabei eine „klare Absicht“.
Auch Polizei und Staatsanwaltschaft sprechen von einem gezielten Anschlag.
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen ist entsetzt über den Tathergang in Bottrop in der zurückliegenden Silvesternacht.
Gedanken sind bei den Betroffenen
"Meine Gedanken sind jetzt bei den Betroffenen und ihren Angehörigen. Ich wünsche allen eine hoffentlich schnelle und vollständige Genesung", erklärte der Oberbürgermeister. Thomas Kufen hat sich mit seinem Bottroper Amtskollegen Bernd Tischler besprochen, beide bleiben über die Situation im Austausch.
Inzwischen gibt es auch im Netz viele Stimmen zum Geschehen. Viele sprechen den Opfern ihr Mitgefühl aus, Augenzeugen schildern, was sie beim Anblick des rasenden Autos durch die nächtliche Stadt empfunden haben. Aber es wird auch Kritik laut. Mehr lesen Sie hier
Mehr zu der Tat lesen Sie hier.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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