Schlägereien, Köperverletzungen, Geschäftsüberfälle: Konflikt zwischen Großfamilien beschäftigt Essener Polizei
Friedensgespräch zwischen zerstrittenen Clans im Hesselbruch verhindert
Mehrere Schlägereien, ein zerstörtes Geschäftslokal und ein schwer verletzter Mann: Die BAO Aktionsplan Clan hat derzeit alle Hände voll zu tun. Grund ist nach derzeitigem Ermittlungsstand ein Konflikt zwischen Mitgliedern zweier Großfamilien. Solchen mit Bezügen zur Clankriminalität.
Nach Zeugenaussagen war es bereits am Mittwoch (02.12) zueiner Schlägerei am Altenessener Markt gekommen. Zahlreiche Notrufe gingen auf der Leitstelle des Polizeipräsidiums ein. Anrufer berichteten von einer größeren Menschenmenge, die sich auf dem Marktplatz mit Knüppeln und
Eisenstangen prügeln würden. Noch vor Eintreffen der Polizei entfernten sich die beteiligten Personen allerdings fluchtartig.
Deutsch-Libanese auf der Vogelheimer Straße mit Schlagstöcken und Schlagringen zusammengeprügelt
Nach derzeitigen Ermittlungsstand ist der Hintergrund dieser Auseinandersetzung ein Konflikt zwischen Mitgliedern zweier Großfamilien mit Bezügen zur Clankriminalität. Der Hintergründe des Konflikts ist derzeit ungeklärt. Am Freitagvormittag (04.12) kam es gegen 11 Uhr auf der
Vogelheimer Straße zu einer gefährlichen Körperverletzung. Fünf bislang unbekannte Täter griffen einen 27-jährigen Deutsch-Libanesen mit Schlagstöcken und Schlagringen an und verletzten ihn schwer. In Folge dieses Angriffes kam es eine halbe Stunde später zu einer weiteren gefährlichen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Gegen 11:35 Uhr betraten 15 unbekannte Täter ein Ladenlokal auf der Viehofer Straße.
Viehofer Straße: Täter zerlegten mit Hammer und Stangen das komplette Geschäftsinventar
Sie griffen den 54-jährigen, libanesischen Geschäftsinhaber an, traten auf ihn ein und verletzen ihn dadurch leicht. Mit Hammer und Stangen zerlegten sie das Inventar des Geschäftes. Gegen 13:30 Uhr erhielt die Polizei Essen Hinweise darauf, dass sich mehrere Mitglieder einer der Gruppen auf einem Parkplatz eines Lebensmittelgeschäftes auf der Hövelstraße ansammeln sollen. Aufgrund der
Hinweise und den vorangegangenen Straftaten bestand die Gefahr, dass es zu einer weiteren bevorstehenden Auseinandersetzung zwischen den rivalisierten Gruppen kommen wird. Mit Unterstützung der Einsatzhundertschaft konnten an dem vermeintlichen Treffpunkt auf der Hövelstraße und an weiteren Örtlichkeiten im Stadtgebiet mehrere Personen angetroffen werden. Insgesamt wurden insgesamt 100 Personen und 23 Fahrzeuge durchsucht.
Friedensgespräch der Großfamilien sollte am Nachmittag im Hesselbruch stattfinden
Neben diversen Schlagwerkzeugen konnte beiden Durchsuchungen ein Pfefferspray und ein Messer aufgefunden und beschlagnahmt werden. Nach den durchgeführten Identitätsfeststellungen wurden den Betroffenen Platzverweise erteilt. Während der polizeilichen Maßnahmen kam es auf der Hövelstraße zu erheblichen Verkehrsstörungen.
Damit war der Tag für die Beamten aber noch nicht zu Ende: Gegen 15 Uhr erhielt die Polizei Hinweise, dass die beiden Gruppierungen im Laufe des Tages ein sogenanntes Friedensgespräch
führen wollen. Das entsprechende Aufeinandertreffen der Familien mit ca. 30Personen auf der Straße im Hesselbruch konnte durch starke Präsenz und durch Kontrollmaßnahmen verhindert werden.
Die Identitäten der Personen stellte die Polizei fest und erteilte Platzverweise. Im weiteren Verlauf des Tages kontrollierte die Polizei im Stadtgebiet Essen insgesamt 18 Personen, die den Gruppierungen zugeordnet werden konnten. Bei einer Fahrzeugkontrolle auf der Kölner Straße stellten die Beamten drei verbotene Messer sicher. Die Hintergründe des Konflikts sind weiterhin ungeklärt. Die Ermittlungen dauern an.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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