Stadt Ennepetal braucht Ehrenamtler
Motivierte Streitschlichter gesucht
Die Stadt Ennepetal sucht aktuell eine Schiedsperson für den Bezirk Voerde / Altenvoerde und ruft Interessenten auf, sich dafür zu bewerben.
Was machen Schiedspersonen?
Schiedspersonen sind – ähnlich wie Schöffen – Einwohnerinnen und Einwohner, die ehrenamtlich eine hoheitliche Tätigkeit übernehmen. Sie haben die Aufgabe, bei bestimmten Streitigkeiten nach Möglichkeit eine außergerichtliche Einigung der beiden Konfliktparteien herbeizuführen. In einigen Fällen ist es vom Gesetz vorgeschrieben, zuerst diesen Weg zu gehen, bevor man sich an das Gericht wenden kann. Hierzu gehören beispielsweise Hausfriedensbruch, Beleidigung, Verletzung des Briefgeheimnisses, leichte Körperverletzung und fahrlässige Körperverletzung, Bedrohung sowie Sachbeschädigung. Man kann sich aber auch freiwillig an eine Schiedsperson wenden.
Was ist der Unterschied
zu einem Gerichtsverfahren?
Die Schiedspersonen müssen – im Gegensatz zu Richterinnen und Richtern – nicht „richten“, also keine Entscheidungen darüber treffen, wer Recht oder Unrecht hat. Sie motivieren durch behutsame Nachfragen die Beteiligten zu einem offenen Austausch, moderieren und vermitteln. Eine erfolgreiche Schlichtung führt häufig zu einer dauerhafteren Lösung und auch zu einer höheren Zufriedenheit der Beteiligten, weil es keinen Sieger oder Besiegten gibt.
Was sind die Voraussetzungen?
Die formalen Voraussetzungen für das Amt einer Schiedsfrau oder eines Schiedsmannes sind nicht hoch: Die Schiedsperson sollte im jeweiligen Bezirk wohnen, zwischen 25 und 70 Jahren alt und nicht vorbestraft sein.
Zudem sollte sie an einem privaten PC ein schriftliches Protokoll der Schlichtung erstellen können, und bereit sein, an einer Wochenend-Schulung sowie an Fortbildungen zu den Aufgaben einer Schiedsperson teilzunehmen. Das Schiedsamt steht Menschen aller Berufe offen.
Eine gute Schiedsperson sollte aber auf jeden Fall bestimmte Persönlichkeitsmerkmale mitbringen. Dazu zählen Geduld, Fähigkeit zur Neutralität und Verschwiegenheit, Einfühlungsvermögen, Verhandlungsgeschick und Gelassenheit. Eine gewisse Lebenserfahrung ist hilfreich.
Warum entscheiden sich
Menschen für dieses Ehrenamt?
Einen Streit zu schlichten, Kompromisse zu fördern und im besten Fall zu einer Versöhnung beizutragen, kann eine sehr befriedigende Erfahrung sein. Die Schiedspersonen leisten mit ihrer konkreten Friedensarbeit an der Basis einen wertvollen Beitrag für ein gutes gesellschaftliches Miteinander. Zudem üben sich Schiedspersonen in Konfliktlösungs-Fähigkeiten wie Empathie und Zuhören, die auch im persönlichen Umfeld hilfreich sein können.
Die Schlichter werden je nach Bedarf tätig, in der Regel bleibt die jährliche Fallzahl unter zehn. Für ihr Engagement erhalten sie eine jährliche Aufwandsentschädigung von rund 480,- Euro. Die Schlichtungsverhandlungen finden entweder bei der Schiedsperson zu Hause oder in einem Raum im Rathaus statt. Sie werden vor Beginn für ihre Tätigkeit geschult und dürfen natürlich auch den anderen Schiedspersonen bei deren Schlichtungen über die Schulter schauen.
Wie kann man sich bewerben?
Der Rat der Stadt Ennepetal wählt die Schiedsperson für die Dauer von fünf Jahren, eine Wiederwahl ist möglich. Die Wahl muss durch das Amtsgericht Schwelm bestätigt werden.
Wer Interesse an dieser spannenden Tätigkeit hat, sollte sich bis zum 29.11.2024 schriftlich melden; entweder per E-Mail an kkatthage@ennepetal.de oder per Post an die Stadtverwaltung Ennepetal, Bismarckstr. 21, 58256 Ennepetal. Damit die Ratsmitglieder einen Eindruck von den Bewerbern und Bewerberinnen erhalten, sollte man einige Stichpunkte zu seiner Person und dem bisherigen Werdegang (z.B. Alter, Tätigkeit, weitere Ehrenämter) geben, sowie kurz erklären, was einen motiviert, dieses Ehrenamt anzustreben.
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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