Verdienstkreuz für Prof. Döpp

Foto: Schneidersmann

"Das ehrenamtliche Engagement von Prof. Reinhard Döpp geht weit über das übliche Maß einer Person hinaus, die sich mit der Erhaltung der geschichtlichen Ereignisse einer Stadt und der Förderung der Industriekultur beschäftigt.

Mit einem über Jahrzehnte erworbenen Sachverstand sowie erheblichem persönlichen und finanziellen Engagement hat er das Industriemuseum Ennepetal zu dem gemacht, was es heute ist." Mit diesen Worten überreichte Landrat Dr. Arnim Brux im Kreishaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Ennepetaler.

In seiner Laudatio erinnerte der Landrat an die Anfänge des Industriemuseums. Am 1. März 2002 wurde der Förderverein für Industriekultur gegründet, 2006 fand der Verein auf dem Gelände der seinerzeit insolventen Eisengießerei Kruse eine Heimat. "Als Vereinsvorsitzender verhandelte Professor Reinhard Döpp erfolgreich mit dem Insolvenzverwalter und erstand Gelände und zwei Gebäude mit seinem Geld", hob Brux das Engagement des 79-jährigen hervor.

Zug um Zug wurden der mehrstöckige Backsteinbau, der seit 1896 verschiedenen Firmen als Produktionsstätte gedient hatte und dessen großen Hallen mit jeweils 60 gusseisernen Säulen vielfältige Möglichkeiten bieten sowie das Schieferhaus aus dem 18. Jahrhundert renoviert und auf das Museumskonzept zugeschnitten. Um das Museum zukunftssicher aufzustellen, gründete Döpp 2010 die Stiftung Industriekultur Ennepetal und brachte Gelände und Gebäude ein.

Zukunft braucht Herkunft

"Das Museum und seine vielfältigen Angebote sind heute aus Ennepetal und dem Ennepe-Ruhr-Kreis nicht mehr wegzudenken. Dies gilt insbesondere an jedem ersten Sonntag zwischen April und November. Dann können die Besucher einen ´arbeitenden Betrieb´ erleben, dann wird gehämmert und das Schmiedefeuer lodert. In der Mitmach-Gießerei haben Kinder die Chance, Technik durch eigenes Tun zu erleben und sich dafür zu begeistern", beschrieb Brux, wie es dem Förderverein unter Leitung von Döpp gelungen ist, Industriekultur zum Besuchermagnet zu machen.

Das Motto des Museums - "Zukunft braucht Herkunft" - weise auch und völlig zurecht auf die nach wie vor große Rolle der Produktionswirtschaft an Ennepe und Ruhr hin. "Bei uns ist es erfreulicherweise vielen Unternehmen gelungen, ihre Produktion mit Tradition auf die Anforderungen von Gegenwart und Zukunft auszurichten. Nicht umsonst sind bei uns 26 Weltmarktführer zu Hause", freute sich der Landrat.

Nicht unerwähnt ließ Brux in seiner Laudatio die weiteren ehrenamtlichen Verdienste des Ennepetalers. Dazu zählen sein jahrzehntelanges Engagement im Verein Deutscher Giessereifachleute und im Verein Deutscher Eisenhüttenleute ebenso wie der Einsatz in der evangelische Kirchengemeinde Milspe. Dort übernahm er unter anderem zwischen 1968 und 1983 als Presbyter besondere Verantwortung. Gleiches gilt für seine Tätigkeiten im Heilenbecker Wasserverband (seit 2006) und beim Wasserbeschaffungsverband Ennepetal-Milspe (seit 1986).

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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