Gibt es bald einen Biker-Park in der Klutertstadt?

Luca Samlidis, Jonte Michelsen, Anton Wilke, Felix Habel und Luca Huben übergaben ihr hervorragend ausgearbeitetes Konzept. Wer kann da schon Nein sagen ? - Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen war beeindruckt über so viel Qualitätsarbeit und Einsatz der Jugendlichen. | Foto: Sebastian Jarych
  • Luca Samlidis, Jonte Michelsen, Anton Wilke, Felix Habel und Luca Huben übergaben ihr hervorragend ausgearbeitetes Konzept. Wer kann da schon Nein sagen ? - Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen war beeindruckt über so viel Qualitätsarbeit und Einsatz der Jugendlichen.
  • Foto: Sebastian Jarych
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Luca Huben und seine Freunde (Luca Samlidis, Felix Habel, Jonte Michelsen und Anton Wilke) hatten eine Idee für ein neues Projekt und am heutigen Dienstag Gespräch mit Bürgermeister und Verwaltung.

Nur sehr selten werden wir Presseleute oder auch Mitglieder der Verwaltung überrascht. Doch bei der gestrigen Projektdarstellung eines gewünschten Bike-Parks konnte man nur staunen.

Da saßen fünf fünfzehnjährige Jungen, die die Zuhörer mit einem völlig durchdachten Konzept über eine Neuerrichtung so eines Bike-Parks überzeugten:
Erklärungen, Begründungen, Kostenpläne, Beispiele ähnlich konzipierter Anlagen, Mindestanforderungen, ja selbst die Sicherheit der Fahrer wurde in einem zehnseitigen Antrag dem Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, der Verwaltung und Presse gereicht.

Prädestiniert für den Bike-Park wäre die große Fläche am Platsch, direkt neben dem Skaterpark. Als riesiges Freizeitzentrum sofort am Freibad gelegen, würden keine Anwohner gestört werden - und selbst Biker aus den anliegenden Städten könnten den Park recht günstig vom (Bus-)Bahnhof aus oder mit dem Fahrrad erreichen. Als Anfangskosten würden knapp 10.000 Euro reichen, Sponsoren werden schon gesucht.

Nicht nur der Bürgermeister war begeistert von so viel Engagement und Profi-Projektmanagement: Der Antrag wird im nächsten Hauptausschuss - danach im Sportausschuss - behandelt.

Das Projekt im Einzelnen (Auszüge aus dem Konzept):

1) Beschreibung
Ein Bike-Park ist mehr als eine Sportstätte. Es ist ein Ort, an dem sich Menschen treffen und ihre Begeisterung für das Fahrradfahren mit anderen teilen. Es ist wichtig, dass ein Park den Ansprüchen vom Anfänger bis zum Profi gerecht wird. Befahrbar sind solche Strecken mit jedem Mountainbike und BMX-Fahrrad. (...)
Anfänger wie auch Profis können gleichermaßen üben und trainieren, das bedeutet Fitness und Gesundheit für nahezu alle Altersgruppen!

Für den Bau wird hauptsächlich lehmhaltige Erde benötigt. Das Gelände bleibt weitestgehend unangetastet, da die Hindernisse durch Erdauftrag erbaut werden. Dadurch wird auch der Ablauf von Regenwasser begünstigt. Durch naturnahes Bauen werden Kosten und Umwelt geschont, der Park ist sofort nach der Fertigstellung einsatzbereit und jederzeit kontrolliert veränderbar. (...)

2) Begründung
Unsere Stadt Ennepetal möchte familienfreundlich sein und den Bürgerinnen und Bürgern mit einem guten Angebot an Sport- und Spielstätten eine angenehme Wohn- und Lebensqualität bieten. Montainbiking ist eine der am schnellsten gewachsenen Sportarten der letzten zwanzig Jahre. (...) Da dies auch in unserer Kommune der Fall ist, fehlt es an geeigneten Plätzen, um den genannten Sport in ausreichender Ausprägung zu betreiben. In Fußgängerzonen, Freiflächen, Waldstücken, Parks und anderen Bereichen ist das Nutzen von Mountainbikes / BMX-Fahrrädern sogar verboten! (...)

3) Kosten
Durch den Bau mit Erde / Lehm sind Bikeparks sehr kostengünstig beim Bau und der pflegenden Instandhaltung. Um die Investition in die Jugend kostengünstig umzusetzen, sichern wir unsere tatkräftige Unterstützung zu! (...)

5) Bikepark-Elemente bzw. -Bereiche
Ein Bikepark sollte über eine Vielzahl von einzelnen Elementen verfügen, um den Ansprüchen vom Anfänger bis zum Profi gerecht zu werden. Aus diesem Grund sollte unbedingt ein Starthügel, eine "Dirtline" für Anfänger, eine "Double Line" für Fortgeschrittene und ein Tricksprung vorhanden sein. Außerdem gibt es noch eine Vielzahl anderer Elemente, wie zum Beispiel ein "Step-Down", "Step-Up", eine "Hip und Drop", welche wir gerne später genauer erläutern und skizzieren. Alle Elemente können individuell auf ein mögliches Grundstück angepasst werden.
Abgesehen von den befahrbaren Elementen ist es von großem Vorteil, wenn eine Art Baucontainer auf dem Grundstück abgestellt wird, in welchem zum Beispiel Arbeitsgeräte gelagert werden können, um den Bikepark instand zu halten.

6) Mountainbike und Sicherheit
Um Sicherheit (und eine schnelle Hilfe im Falle eines Unfalls) zu gewährleisten, sollte unbedingt ein Erste-Hilfe-Kasten auf dem Grundstück installiert werden. Dies würde sich in dem zuvor vorgeschlagenen Baucontainer anbieten.
Das Befahren der gesamten Anlage sollte ausschließlich mit geeigneter Sicherheitsausrüstung erlaubt sein. Es muss eine Helmpflicht gelten. Die Sicherheitskleidung von Protektoren, Handschuhen usw. sollte dringend empfohlen werden. (...)

7) Mountainbiking und Fairplay
Der Mountainbiker sucht das sportliche Erlebnis in einer gesunden, intakten Natur. Dies erfordert einen respektvollen Umgang mit ihr. Im Interesse der zahlreichen Bewohner des Waldes und aus Rücksicht auf andere Erholungssuchende hält sich der Biker an Regeln, die zuvor aufgestellt werden und beispielsweise auf einem Schild an der Anlage dargestellt sind. Gegen den, der sich nicht an die aufgestellten Regeln hält, kann ein Platzverbot ausgesprochen werden. So kann zum Beispiel Verschmutzung und Vandalismus verhindert werden.

8) Grundstücksvorschlag zur Errichtung des Parks
(...) Ein Beispiel von unserer Seite für eine mögliche Errichtung einer Bikepark-Anlage wäre auf der eingezäunten Fläche des Skaterparks bzw. der anschließenden Freifläche neben dem Schwimmbad "Platsch". (...)

9) Möglichkeiten der Errichtung des Bikeparks
Der Bau kann (recht preisgünstig) von einer Fachfirma durchgeführt werden. Dies würde mehr Sicherheit der Anlage gewährleisten (Sprünge, Radien der Hügel etc.). Mehr dazu im folgenden Abschnitt. Eine Alternative ist, dass wir Mountainbiker dazu bereit sind, den Bau aktiv durchzuführen, wenn uns das Baumaterial und die entsprechenden Geräte zur Verfügung gestellt werden.

10) Bauunternehmen
Angefangen von der Zeichnung für das Bauamt übernimmt die Firma "Turbomatik Bikeparks" auch gerne die Bereitstellung des Baumaterials und der Maschinen bis zur Einweihung des fertigen Bikepark. Je nach Projekt besteht dieses Team aus mehreren Personen, die alle einen festen Bezug zur Bikeszene und professionellem handwerklichen Hintergrund (Garten-/Landschaftsbauer, Architekt, Schreiner, Schlosser, Zimmermann etc.) haben. Der Vorteil eines Baus durch eine Fachfirma ist, dass sie durch deren Erfahrung auf dem Fahrrad die Anforderungen an Sprünge, Landungen, Abstände, Radien etc. genau kennen. Dadurch wird das Verletzungsrisiko nochmals gesenkt. Die Firma betreibt eine Homepage, auf der viele weitere Informationen zu finden sind:
Bikepark-Bau

Ein Angebot für den Mindestplatz (25 x 50 m) mit Starthügel, kleiner Table Line für Anfänger und kurzer Double Line für geübte Fahrer plus eventuellem Tricksprung liegt vor: Kosten ab ca. 8.000 Euro netto komplett inkl. Baumaschinen und allen Nebenkosten. Bauzeit ca. 1 bis 2 Wochen.

Autor:

Monika Schwarz aus Ennepetal

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