Der "Zuckerkönig" aus Schwelm

Siegfried König tingelt durch die ganze Welt - auf der Suche nach Zucker, Fotos und neuen Erfahrungen. | Foto: Frank Schneidersmann
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  • Siegfried König tingelt durch die ganze Welt - auf der Suche nach Zucker, Fotos und neuen Erfahrungen.
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Er ist ein „süßer Junge“: Siegfried König aus der Castorffstraße ist nicht nur Bäcker von Beruf, er trinkt auch seinen Kaffee gern sehr süß - und rein theoretisch hat er für den Rest seines Lebens auch die nötigen Vorräte dazu: Rund 15.000 Zuckerpäckchen aus aller Welt hat er in den vergangenen 15 Jahren zusammengetragen und zum Großteil bereits sortiert und nach Kriterien wie Länder oder Krankenhäuser in unterschiedlich großen Gläsern im Regal stehen. Demnächst muss sogar die Stereoanlage weichen, damit er Platz für weitere Sammelstücke hat. Um den amtierenden Weltrekord zu toppen freilich müsste er noch ein Zimmer anbauen - der liegt nämlich bei gut 300.000 Stück.

„Im letzten Jahr war es endlich soweit, dass ich mit Südamerika auch den letzten Kontinent dieser Erde bereist habe“, sagt er stolz. Bis zu dreimal im Jahr ist er unterwegs, Reisen ist sein Hobby, und aus aller Herren Länder bringt er neben fremdartigen, bunten Zuckerpäckchen auch jede Menge Erinnerungen mit. Von denen zehrt er während der langen Nachtschichten als Bäcker - sein Arbeitsbeginn ist um 20.30 Uhr. Dass er nicht ganz so gut Englisch spricht, findet der Zuckerkönig nicht schlimm - er kommt auch gut mit Händen und Füßen durch und findet es aufregend, ständig neue Menschen kennen zu lernen.

Seit drei Jahren ist König Mitglied bei „Der Zuckersammler-Klub Deutschland & Freunde“, unter dessen 55 Mitgliedern auch einige aus den USA, aus Ungarn, Italien und Holland sind. Sie organisieren Treffen und Tauschtage, und so, wie es längst Briefmarken-Sortimente zu kaufen gibt, bekommt man auch mittlerweile auch gemischte Zuckertütchen abgepackt zu kaufen oder zu tauschen. Daher sind nicht alle 15.000 Exemplare, die König besitzt, wirklich selbst gesammelt - aber ein guter Teil davon.
Bei König daheim gibt es aber nur Zucker vom deutschen Discounter - nie würde er sich eins seiner kostbaren Sammelstücke in den Kaffee rühren, höchstens, wenn er es doppelt hat.

Autor:

Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal

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