Abschied von Ennepetaler Motorrad-Legende Ralf Waldmann
Nicht enden wollte der Trauerzug, der heute (20. März) auf dem Voerder Friedhof Abschied nahm von Ralf Waldmann. Bei aller Rat- und Fassungslosigkeit angesichts des plötzlichen Todes "kann uns doch die Dankbarkeit keiner nehmen, dass er bei uns war", so Pfarrer Armin Kunze.
Unter großer Anteilnahme aus der Bevölkerung - Familie, Freunde, (sportliche) Weggefährten aus der Motorsportszene -wurde Ralf Waldmann zu Grabe getragen. Der 51-Jährige war am Samstag, 10. März, in seinem Elternhaus in Voerde verstorben. Nur wenige Gehminuten entfernt fand der Vater eines 18-jährigen Sohnes gestern auf dem Voerder Friedhof seine letzte Ruhe.
Die Kapelle glich einem Blumenmeer, und auch am Ausgang lagen zahlreiche Kränze von befreundeten Motorsportlern, die alle vor allem mit einem Wort bedruckt waren: Unvergessen - und das wird er nicht nur in Voerde sein.
In sehr persönlichen Worten erinnerte Pfarrer Armin Kunze an den Ennepetaler, der den Namen seiner Heimatstadt als zweimaliger Vizeweltmeister in der 250 cm3-Klasse in die Welt trug. "Die Eltern Erich und Adelheid wollten verhindern, dass ihr Sohn Rennen fuhr, also bestritt er sein erstes Rennen heimlich und präsentierte dann den Pokal im Wohnzimmer", schilderte Kunze die Anfänge der Motorrad-Legende Ralf Waldmann, der seit 2016 auf Eurosport "die Zuschauer mit seinem Charme verzauberte". So manch schnelle und gefährliche Runde habe "Waldi" gedreht, "gestorben aber ist er ganz still", so der Pfarrer, der in seiner Ansprache an die Fröhlichkeit des Ennepetalers erinnerte, dem Aufschneiderei bei allem Ruhm fremd war und er vor allem immer eines blieb: bodenständig ein allseits beliebter Freund.
In seiner langjährigen WM-Karriere bestritt Waldmann 169 Grand-Prix-Rennen, von denen er 20 gewann. Er ist damit der erfolgreichste Pilot der WM-Geschichte, der nie Weltmeister wurde. Mit einer Schweigeminute hatten die Motorrad-Teams beim WM-Auftakt in Katar bereits am Wochenende Ralf Waldmann gewürdigt.
Die Trauerfeier wurde musikalisch umrahmt u.a. von Frank Sinatras "My way" und "Amoi seg' ma uns wieder" von Andreas Gabalier - passend für den Sympathieträger im Sport wie im richtigen Leben.
Autor:Britta Kruse aus Schwelm |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.