„All American“: Schwimmerin und Sport-Stipendiatin Julie Ann Weßler auf Platz 8 der USA-Unis
Es war ein unvergesslicher Moment, als sie den Award entgegennahm: Als „All American“ wurde Julie Ann Weßler in diesem Jahr ausgezeichnet - sie ist eine der besten acht Schwimmerinnen von allen Universitäten Amerikas. Die 1000 Yard (800 m) Freistil schwamm sie in 10,7 (8,46) Minuten, und in der Schwimmhalle ihrer Universität hängt jetzt ein Poster von der Preisvergabe an die Sportlerin aus dem Südkreis.
Schon vor zwei Jahren berichtete die wap über die Haßlinghauser Abiturientin Julie Ann Weßler: Damals war die 19-Jährige gerade auf dem Sprung, ihr Studium der Sportwissenschaften in Amerika anzutreten. Die Universität Wingate in Noth Carolina hatte der Schwimmerin ein Stipendium angeboten, als eine von vielen Unis, die die vielversprechende junge Frau haben wollten. „Den Ausschlag gab die internationale Ausrichtung“, sagt Julie Ann. „Ich habe jetzt Freunde aus Australien, aus Belgien, Schweden, Südafrika und Neuseeland.“ Auch ihr Freund ist ein Kommilitone, ein brasilianischer Fußballspieler.
Diesmal traf sie die wap beim zweitägigen Zwischenstopp in der Gevelsberger Wohnung ihrer Mutter Marion Bösel-Weßler, die mittlerweile selbst nur noch sporadisch in Deutschland ist: Die Diplom-Sportlehrerin und Schwimmtrainerin arbeitet seit acht Monaten für eine Schwimmschule auf Fuerteventura und ist stolz auf ihre erfolgreiche Tochter. Jetzt hat Julie Ann gerade Sommerferien, doch muss sie sich in Form halten, denn gleich nach der Pause gehen die Meisterschaften los. Und während des Semesters arbeitet sie hart: Trainiert wird morgens von 6 bis 8 Uhr und abends noch mal drei Stunden. Dazwischen sind Vorlesungen, ihr Hauptfach ist Sports Management. „Je nachdem wie fit ich noch bin, gehe ich noch in die Bücherei lernen“, sagt sie. „Denn die Noten müssen stimmen - ohne schulische Leistungen darf ich nichts ins Wasser oder an Wettkämpfen teilnehmen.“ Und das Team geht vor: „Als ich im Frühjahr zu den Vor-Nationals dort war, konnte ich sie kaum fünf Minuten persönlich sprechen“, sagt Marion Bösel-Weßler, als Sportlerin natürlich Verständnis dafür hat. Immerhin: Bei den Nationals, vergleichbar mit unserer Deutschen Meisterschaft, schnitt ihre Tochter hervorragend ab.
Mutter und Tochter treffen sich zweimal im Jahr, telefonieren nur selten und fühlen sich trotzdem nicht wirklich getrennt: Fast täglich tauschen sie Nachrichten über Whatsapp oder facebook, schicken sich Fotos und Videos, der Kontakt ist immer da.
Wer die preisgekrönte Schwimmerin einmal kennen lernen möchte: Im Juni kommt Julie Ann zurück nach Deutschland und arbeitet sie als Rettungsschwimmerin im Gevelsberger Schwimm In. Mitte Juli geht es dann nach Barcelona, wo sie bei den Schwimm-Weltmeisterschaften mitarbeitet. Und dann zurück in die USA, pünktlich zum Semesterbeginn und dem Start der Wettkampfsaison.
Fotos: privat
Autor:Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal |
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