Pfarrer André Graf tritt am 1. September seine neue Pfarrstelle in Windhoek/Namibia an
Abenteuer Afrika

Pfarrer Graf zieht es nach Namibia. | Foto: Harald Bertermann

Pfarrer André Graf verlässt nach acht Jahren die Evangelische Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg, um am 1. September die Auslandsdienstpfarrstelle der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) in der deutschsprachigen Gemeinde in Windhoek/Namibia zu übernehmen.

„Es war immer unser Traum, ins Ausland, nach Afrika und speziell nach Namibia zu gehen“, erzählt Pfarrer Graf. „Unsere Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem es am besten passt. Der Auslandspfarrdienst ist auf sechs Jahre befristet. Die Ausreise und die Wiederkehr sind aus schulischer Sicht jetzt am besten zu realisieren. Und da haben wir uns gefragt, wenn nicht jetzt, wann dann?“
Einen ersten Kontakt mit der Gemeinde in Windhoek gab es zu Beginn des Jahres 2018. Dann folgte eine lange Klärungsphase in der Familie Graf. „Wir haben viel gebetet, um für uns Klarheit zu bekommen, was unser Weg ist“, blickt Pfarrer Graf zurück. Im September 2018 hat er sich dann auf die Stelle beworben.
Im Januar dieses Jahres ist die Familie nach Namibia geflogen, um sich vor Ort ein Bild von der Gemeinde, von der Stadt und dem Land zu machen. Vor wenigen Wochen ist dann Pfarrer Graf von der Gemeinde auf eine der vier dortigen Pfarrstellen gewählt worden.

Familienarbeit und Missionsprojekte

Die Stelle von André Graf ist als Auslandsdienstpfarrstelle der EKD eingerichtet und wird von der EKD mit etwa 25% mitfinanziert.
„Ich werde in Windhoek schwerpunktmäßig die Arbeit mit Familien begleiten und ausbauen und darüber hinaus missionarische Projekte initiieren und betreuen“, erklärt Pfarrer Graf den Zuschnitt seiner Stelle in Namibia.
Amtssprachen sind in Namibia Englisch, Deutsch und Afrikaans. „Die Gottesdienste in Windhoek werden in Deutsch und Englisch gehalten. Da gibt es von meiner Seite keine Probleme. Da ich Holländisch verstehe und ein wenig spreche, denke ich, dass ich auch schnell mit Afrikaans vertraut werde“, ist Pfarrer Graf optimistisch.
Am 1. September 2019 beginnt Pfarrer Graf seinen Dienst in Windhoek. „Wir reisen Mitte August aus. Anfang/Mitte Juli wird schon unser Hausstand verschifft. Es dauert ca. sechs Wochen, bis unsere Möbel in Namibia sind.“ Die Familie nimmt fast den gesamten Hausstand mit nach Afrika. „Unser Pfarrhaus ist nicht möbliert. Es gibt lediglich eine Küche.“ Was nicht mit nach Namibia geht, wird in Deutschland eingelagert.

Ein lachendes und ein weinendes Auge

„Es war eine gute Zeit hier in Rüggeberg und in Milspe“, sagt Pfarrer Graf. „Wir gehen ohne Not, vor allem nicht, weil wir uns nicht mehr wohl gefühlt hätten – im Gegenteil.“ Entsprechend mischt sich zur Vorfreude und zur Aufbruchsstimmung auch Trauer und Wehmut. „Wir werden vor allem die Menschen hier vermissen. Wir haben so viele Beziehungen geknüpft und Freundschaften geschlossen. Da wird es schwer, loszulassen.“ Deshalb freut sich Familie Graf, wenn sie oft aus Ennepetal und aus dem Kirchenkreis Besuch bekommt. „Wir haben ein nettes Gästezimmer mit Bad in Windhoek!“
Auch die Arbeit im Kirchenkreis wird Pfarrer Graf vermissen. Hier hat er sich unter anderem als stellvertretender Synodalassessor im Kreissynodalvorstand engagiert „Ich schätze die Zusammenarbeit im Kirchenkreis Schwelm sehr. Ich habe mich hier immer eingebunden und sehr wohl gefühlt.“
Superintendent Andreas Schulte lässt André Graf nur ungern gehen. „Wir verlieren einen engagierten jungen Theologen. Pfarrer Graf hat in der Gemeinde und im Kirchenkreis viele Impulse gesetzt und die Arbeit mitgeprägt. Ich danke ihm für seinen Dienst hier und wünsche ihm und seiner Familie alles Gute und vor allem Gottes Segen.“
Wann die offizielle Verabschiedung von Pfarrer Graf und seiner Familie stattfindet, steht noch nicht so ganz fest. Es soll aber wohl noch vor den Sommerferien sein.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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