Unser Trinkwasser ist spitze! Wasserverkostung mit der AVU
Welches ist das ultimative Wasser – das Edeltröpfchen für zwei Tausender pro Flasche, das Heilwasser aus dem Vulkangestein oder womöglich das ganz banale „Kraneberger“?
„Testen Sie mit uns“, hatten die wap und der Energieversorger AVU aufgerufen, sich für die Wasserverkostung zu bewerben. Zehn Leser hatten Glück und wurden eingeladen, zusammen mit einigen anderen bekannten Menschen aus dem Südkreis im Schwelmer Restaurant Haus Martfeld an der ungewöhnlichen Aktion teilzunehmen. Das Ergebnis: Die AquaperlEN, das Trinkwasser der AVU, kam auf Platz zwei in der Publikumsgunst. Im Test waren acht verschiedene Wässer, die ganz unterschiedlich abschnitten.
„Heute treten sieben Mineralwasser, die man im Laden kaufen kann, an gegen Ihr heimisches Trinkwasser“, erklärte „Versuchsleiter“ Dr. Uwe Pöhls vom Institut für Empirische Sozial- und Kommunikationsforschung in Neuss. Die Wasserverkostung, eine Erfindung seines Institutes, sei ein Zufallsprodukt gewesen: „Wir liegen in Neuss ja an der Altbiergrenze, und im Büro wurden oft erbitterte Diskussionen zwischen Bier- und Weintrinkern geführt. Das brachte uns auf die Idee, es mal mit Wasser zu versuchen. Jeder Mitarbeiter brachte sein örtliches Trinkwasser mit, und dann haben wir probiert. So entstand die Idee, die Wasserverkostung auch außerhalb unseres Hauses anzubieten.“ Acht Wasser hatte der Forscher im Gepäck, dazu runde Probentabletts, jeweils mit acht nummerierten Gläsern, und für jeden Probanden, wie in der Fachsprache ein Testteilnehmer heißt, einen Fragebogen. Zwei freundliche Mitarbeiterinnen füllten hinter den Kulissen die Testgläser auf und servierten jedem sein gefülltes Tablett.
Aus Neuss war Dr. Pöhls mit sieben verschiedenen Wässern im Gepäck angereist - das achte fand er direkt vor Ort, nämlich das ganz normale Leitungswasser der AVU im Südkreis. Das teuerste Wasser auf dem Test-Tablett kostet 30.000 mal soviel wie das billigste.
Für jedes der acht Wässer im Test wurden vier Eigenschaften erhoben:
Art des Wassers (Leitungswasser, Tafelwasser, einfaches Mineralwasser, Marken-Mineralwasser, hochwertiges Mineralwasser, Heilwasser)
Geruch (salzig, neutral, metallisch, süßlich, unangenehm)
Geschmack (neutral, abgestanden, mineralisch, süßlich, frisch) und die
Gesamtbewertung nach Schulnoten: von sehr gut bis ungenügend.
„Es ist streng untersagt, sich mit den Mit-Testern zu unterhalten. Wer dagegen verstößt, bekommt sofort das teuerste Wasser entzogen“, hatte Pöhl anfangs gescherzt. Ganz so streng ging es dann freilich doch nicht zu während des Wassertests, dem sich die Probanden in zwei Gruppen im Rittersaal von Schloss Martfeld unterzogen. Nachdem jeder Teilnehmer sein Tablett mit den acht nummerierten, gefüllten Gläsern vor sich stehen hatte, wurde es schnell still: Konzentriert testeten sich die Frauen und Männer durch die verschiedenen Wassersorten.
Sie schnupperten, schmeckten, bewerteten und stellten schnell fest: Einfach ist das nicht! „Es war schwer die Unterschiede herauszuschmecken“, bekannte Kristina Bakos hinterher und erntete zustimmendes Kopfnicken. Diejenigen, die jeweils „freihatten“, nutzten die Gelegenheit, sich unten in der Restauration näher kennen zu lernen und mit den Fachleuten von der AVU übers Wasser zu fachsimpeln. Es ging um persönliche Trinkgewohnheiten, den Unterschied zwischen Glas- und Plastikflaschen oder die Vorzüge des hochwertigen Leitungswassers in unserer Heimat.
Dazu wap-Leser Dominik Münter: „Ich habe mal an einem Schüleraustausch mit Bulgarien teilgenommen, bei dem das Arbeitsthema Energie war. Ich war in der Projektgruppe Wasser, und als die Bulgaren uns ihren Gegenbesuch abstatteten, haben wir ihnen stolz unsere Wasserversorgung gezeigt. Da sagte einer: „Wenn ihr doch so tolles Wasser habt – warum trinkt ihr es dann nicht?“
EN-Feuerwehrchef schlug in dieselbe Bresche: „Einige der hochwertigen Wässer würde ich nur zum Löschen benutzen, sonst nichts. Aber das AVU-Wasser kann man gut trinken!“
Nach der Auswertung der Wasserverkostung schreibt Dr. Uwe Pöhls nun:
„Die Entscheidung war recht eng. Aber das ,Vollmond-Wasser‘ aus Spanien hatte am Ende die Nase vorn. Doch auch das Leitungswasser aus Schwelm konnte überzeugen und mit dem zweiten Platz alle anderen Mineralwässer distanzieren. Was wirklich überraschte war, dass der Luxus in Schwelm keine Chance hatte: Drei Luxuswässer, darunter die beiden mit deutlichem Abstand teuersten, fanden sich vereint am Ende des Feldes auf den letzten drei Plätzen wieder.
Die ,Ehre‘ der Luxustropfen konnte lediglich das Gletscherwasser aus Norwegen, VOSS, mit dem dritten Platz ,retten‘. Sieben der 15 Teilnehmer erkannten ,ihr‘ Leitungswasser. Die anderen hielten die AquaperlEN überwiegend für hochwertiges Mineralwasser, eine Teilnehmerin für Heilwasser.“
Fotos: Sebastian Jarych. Bei den Fotos angehängt haben wir auch den Fragebogen und die Beschreibung der verschiedenen Wässer.
Autor:Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.