Angestellte kehren zum Teil zurück
Vom Homeoffice ins Ennepetaler Rathaus

Ein Teil der Angestellten der Stadtverwaltung Ennepetal kehrt ab Montag wieder ins Rathaus zurück. | Foto: Archiv
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Von einem Skandal spricht WAP-Leser Norbert Frost. Er wandte sich mit der Information an die Redaktion, dass die komplette Belegschaft der Stadtverwaltung Ennepetal ab der kommenden Woche wieder in den Büros erscheinen müsse.

Von Vera Demuth

"Während sich die Menschen über ein paar gewonnene Freiheiten aufgrund der gesunkenen Inzidenz als Erfolg von Bundesnotbremse, Impfungen und des Wetters freuen, zieht es die Stadt Ennepetal vor, ihre städtischen Angestellte aus dem Homeoffice zu holen", schreibt Frost in seiner E-Mail. Vetos der Mitarbeiter, die mit privaten Telefonen und Notebooks die Arbeit wechselweise von zu Hause ermöglichten, seien erfolglos gewesen.

Stadtverwaltung ist Dienstleisterin

Auf Anfrage der WAP-Redaktion nimmt die Stadtverwaltung Stellung dazu und widerspricht den Aussagen Frosts. Pressesprecher Hans-Günther Adrian verweist darauf, dass die Stadtverwaltung in erster Linie eine Dienstleisterin für die Bürger sei und eine Verpflichtung habe, diese Leistung zu erbringen. "Viele Aufgaben einer Stadtverwaltung sind im Homeoffice nicht oder nur eingeschränkt zu erfüllen."
Wie Adrian betont, gibt es keinen Beschluss, der alle Angestellten verpflichtet, ab 7. Juni wieder vom Büro aus zu arbeiten. "Nach wie vor können grundsätzlich die Beschäftigen der Stadt Ennepetal im Homeoffice arbeiten. Und zwar im Rahmen von individuellen Telearbeitsvereinbarungen, die zwischen der Stadt Ennepetal und den Beschäftigten abgeschlossen wurden." Allerdings werde ab dem 7. Juni das Homeoffice auf diesen vereinbarten Umfang zurückgefahren, so dass insgesamt der Umfang des Homeoffice reduziert werde. Dies ist ein Beschluss des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse (SAE). Dem Vorwurf von WAP-Leser Norbert Frost, dass Vetos der Mitarbeiter nicht berücksichtigt worden seien, entgegnet Adrian, dass neben den Fachbereichsleitungen auch der Personalrat im SAE vertreten sei, der an der Entscheidung mitgewirkt habe.
Nach Aussage des Pressesprechers seien städtische Beschäftigte bereits lange vor dem Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes, das erstmals konkrete Regelungen zum Homeoffice getroffen hat, ins Homeoffice versetzt worden. Das Gesetz bezieht die Regeln zum Homeoffice auf den Inzidenzwert 100. Seit dem 10. Mai liegt die Inzidenz im Ennepe-Ruhr-Kreis darunter, mittlerweile stabil unter 35. Im Rahmen der Abwägung scheine es daher geboten, dass sich die Stadtverwaltung wieder den Bürgern gegenüber öffne. "Hierfür wird aber wieder mehr Personal vor Ort gebraucht", sagt Adrian.
Deshalb wurde entschieden, das Homeoffice auf den in den Telearbeitsvereinbarungen festgelegten Umfang zu reduzieren. "Hierzu ist aber anzumerken, dass für (ungeimpfte) Beschäftigte mit bestimmten Risikoerkrankungen oder bei Beschäftigten, die ansonsten Probleme mit der Kinderbetreuung haben, Sonderregelungen getroffen wurden beziehungsweise getroffen werden können und dies auch den Mitarbeiterinnen kommuniziert wurde", so der Pressesprecher.
Bereits zuvor sei die überwiegende Zahl der Mitarbeiter nicht jeden Tag im Homeoffice, sondern habe sich in ihren Abteilungen abwechselt. "Dauerhaft im Homeoffice ohne zwischenzeitliche Rückkehr ins Rathaus sind maximal fünf Beschäftigte", erklärt Adrian. "Insoweit ändert sich jetzt auch nicht groß die Anzahl der Beschäftigten, die Homeoffice machen, sondern die Anzahl der Homeoffice-Tage zugunsten der Präsenztage in der Verwaltung."

Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten

Wie Adrian erläutert, wurden bereits im März 2020 Hygieneschutzmaßnahmen in der Stadtverwaltung getroffen und seitdem verbessert und ausgebaut. Dazu zählen Desinfektionsmittel an zahlreichen Stellen und Maskenpflicht im kompletten Gebäude, außer am Arbeitsplatz. "Doppelarbeitsplätze sind durch Trennscheiben abgetrennt und können ausreichend gelüftet werden." Auch gebe es für alle Beschäftigen die Möglichkeit, sich mehrmals die Woche testen zu lassen, und externe Besucher könnten das Gebäude nur nach vorheriger Anmeldung und mit Rückverfolgung betreten.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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