Die Stadt Ennepetal ist auf der Suche nach ehrenamtlichen Schiedsrichtern
Streitschlichter gesucht

Von links: Bürgermeisterin Imke Heymann, Schiedsfrau Ilona Melzer und Katja Schlünder. | Foto:  Foto: Stadt Ennepetal
  • Von links: Bürgermeisterin Imke Heymann, Schiedsfrau Ilona Melzer und Katja Schlünder.
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„Man weiß nicht, auf wen man trifft“, berichtet Ilona Melzer, Ennepetaler Schiedsfrau für den Bezirk Rüggeberg und meint damit, dass die Aufgaben einer Schiedsperson vielfältig, abwechslungsreich und interessant sind.

Das Schiedsamtswesen gibt es seit nahezu 200 Jahren. Schiedspersonen brechen festgefahrene Konfliktsituationen und verhärtete Fronten durch Verhandlungsgeschick auf und schlichten dadurch kleinere Meinungsverschiedenheiten sowie zivil- oder strafrechtliche Streitigkeiten. Die Schlichtung wird durch einen schriftlichen Vergleich protokolliert.
Der Rat der Stadt Ennepetal wählt die Schiedspersonen für die Dauer von fünf Jahren, eine Wiederwahl ist möglich.Voraussetzung für die Tätigkeit ist, im jeweiligen Bezirk wohnhaft, unbescholten und zwischen 30 und 70 Jahre alt zu sein.

Das Ehrenamt der Schiedsperson verlangt Fingerspitzengefühl und darüber hinaus ein großes Verständnis für die vielfältigen Sorgen der Mitbürger. Das bestätigt Ilona Melzer, die das Amt schon seit 15 Jahren ausübt: „Man muss Geduld haben und auf Menschen zugehen können“.

Die Schiedspersonen führen die Schlichtungsverhandlung in ihren Privaträumen aus. In Privatklagesachen, bei denen die Staatsanwaltschaft Anklage nur bei einem öffentlichen Interesse an der Strafverfolgung erhebt, muss erst eine Schiedsperson angerufen werden, bevor man sich an das Gericht wenden kann. Auch für eine Reihe von bürgerlich-rechtlichen Streitigkeiten ist ein außergerichtliches Streitschlichtungsverfahren vorgeschrieben. Bei diesen Streitigkeiten ist eine Klage nur dann zulässig, wenn vorher versucht worden ist, in einem solchen Verfahren den Streit einvernehmlich beizulegen.

Kein Sieger oder Besiegten

Die Schiedspersonen haben Richtern gegenüber den Vorteil, die örtlichen Gegebenheiten sehr gut zu kennen. Ein Schlichtungserfolg führt bei den ursprünglich streitenden Parteien zu einer höheren Zufriedenheit als nach einer Entscheidung durch ein Urteil, weil es keinen Sieger oder Besiegten gibt. Dabei arbeiten die Schiedsleute viel günstiger als die Gerichte. Die Gebühren für Schlichtung und Vergleich liegen gerade einmal bei 25 Euro.

In Ennepetal gibt es vier Schiesamtsbezirke: Voerde/Altenvoerde, Rüggeberg, Milspe und Milspe Randbezirk. Aktuell sucht die Stadt Ennepetal einen Nachfolger für den Bezirk Voerde/Altenvoerde, im nächsten Jahr wird es eine Vakanz im Bezirk Milspe geben. Ennepetaler Schiedspersonen erhalten eine jährliche Pauschale in Höhe von 425 Euro, die die Nutzung der privaten Räume und Fahrtkosten abdecken soll. Zu Beginn der Tätigkeit als Schiedsperson wird man natürlich zunächst geschult, bevor man sich das erste Mal als Streitschlichter versuchen darf.

Wer Interesse an einer Tätigkeit als Schiedsfrau oder Schiedsmann hat, kann sich jederzeit an die Stadt Ennepetal wenden. Katja Schlünder, zuständig für das Schiedsamtswesen, gibt unter der Rufnummer 02333/979 117 oder per Mail kschluender@ennepetal.de gerne nähere Auskünfte.

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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