Rettung der biologischen Vielfalt darf nicht am Geld scheitern, umweltschädliche Subventionen müssen abgebaut werden
Quelle: BUND
Berlin/Hyderabad (Indien): Vor der morgen im indischen Hyderabad beginnenden UN-Biodiversitätskonferenz hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Delegierten aus 192 Teilnehmerstaaten aufgefordert, ausreichend finanzielle Mittel bereitzustellen, um den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen. Vor allem die finanzstarken Länder müssten ihre Hilfen massiv steigern. Umweltschädliche Subventionen müssten abgebaut und die frei werdenden Gelder für den Schutz der Biodiversität eingesetzt werden.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Die ökonomischen Folgen der ökologischen Krise sind viel gravierender als die wirtschaftlichen Folgen der Banken-und Staatenkrise. Je später die biologische Vielfalt geschützt wird, desto dramatischer werden die Konsequenzen sein. Deshalb muss in Hyderabad endlich die überfällige Finanzierung der Rettung von Arten und Lebensräumen besiegelt werden.“ Ohne verbindliche Finanzzusagen wären die von der Weltgemeinschaft vor zwei Jahren in Nagoya beschlossenen Ziele – unter anderem zehn Prozent der Meere bis 2020 unter Schutz zu stellen und den Verlust natürlicher Lebensräume bis dahin zu halbieren – nicht zu erreichen.
Umso dringender sei es, dass die Teilnehmerstaaten in Indien die Abschaffung umweltschädlicher Subventionen voranbrächten. Weltweit würden mehr als 500 Milliarden US-Dollar jährlich allein an Erdöl-Subventionen ausgegeben. In Deutschland belasteten umweltschädlichen Subventionen vor allem im Energie- und Verkehrssektor den Fiskus insgesamt mit mindestens 48 Milliarden Euro pro Jahr. „Der Schutz der biologischen Vielfalt ist die wichtigste Lebensversicherung für uns Menschen. Durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen können Gelder in diese Lebensversicherung fließen, ohne an anderer Stelle noch weiter Schaden anzurichten“, sagte Hubert Weiger.
Nicola Uhde, BUND-Expertin für Naturschutzpolitik, forderte, in Hyderabad die Rechte von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften beim Schutz der Biodiversität zu stärken. Zudem müsse der Anbau von Rohstoffen für Agrokraftstoffe eingeschränkt werden. Auch dürften in Übereinkommen zum Schutz von Wäldern diese nicht einseitig als Kohlenstoffsenken und der Anbau von Plantagen und Monokulturen nicht als Waldschutz betrachtet werden.
Autor:Sven Hustadt aus Ennepetal |
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