Paintball: Simuliertes Töten oder sportlicher Freizeitspaß?
Beim Paintball schießen zwei gegnerische Mannschaften mit Luftdruckpistolen („Markierern“) aufeinander. Die Munition besteht aus Gelatinekugeln, die mit einer farbigen Flüssigkeit gefüllt sind.
Pro Paintball
Es ist eine normale Sportart. Sie macht Spaß, erfordert Geschicklichkeit und ist mindestens so anstrengend, wie Fußball oder Radfahren. Die richtige Taktik gehört ebenso zum Spiel wie Vertrauen in die Mannschaft. Es geht um Rückendeckung, Kommunikation, Teamgeist. Die Markierer sind Waffen im Sinne des Gesetzes. Aber das sind Luftgewehre von Sportschützen auch.
Contra Paintball
„Bei diesen Spielen geht es ausschließlich darum, die beste Trefferlage zu erzielen, also sein Gegenüber zu töten: ... So etwas in seiner Freizeit zu spielen, ist ein zusätzlicher Anreiz zur Gewalt, den niemand braucht.“, so der ehemalige, stellvertretender Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) Bernd Carstensen über Paintball. Oder Dieter Wiefelspütz, langjähriger innenpolitischer Sprecher der SPD: "Paintball ist sittenwidrig.“
Die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) wird damit zitiert, dass sie Paintball zwar für moralisch bedenklich hielte, aber "man nicht alles verbieten kann, was wir für moralisch falsch halten". Wir Grüne fragen uns jedoch, muss man es fördern?
Soll Ennepetal am Kruiner Tunnel seine Gäste mit einer Spielfläche begrüßen, die "dem gegenseitigen Abschießen dient", wie es sinngemäß in einem Urteil des Stuttgarter Verwaltungsgerichts heißt?
Was spricht eigentlich gegen ein Gevelsberger Tiefbauunternehmen oder ein anderes nicht „sittenwidriges“ Unternehmen auf diesem Grundstück?
Apropos „Auswärtige kommen nach Ennepetal“. Hat die Ennepetaler Gastronomie etwas davon? Solche Anlagen haben ein recht großes Einzugsgebiet. Die Meisten werden über die Autobahn anreisen, also laut Google Maps über Gevelsberg. Falls sie nicht müde und „erschossen“ direkt nach Hause fahren, trinken sie eher in Gevelsberg, das auf dem Nachhauseweg liegt, als in Ennepetal eine Tasse Kaffee oder kühlen mit einem Eisbecher ihre „Wunden“.
Wir Grüne sind nicht für die Förderung dieser Freizeitaktivität!
von Prof. Dr. Kurt Bienert
Autor:Sven Hustadt aus Ennepetal |
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