Japan verstaatlicht Fukushima-Betreiber Tepco

Fukushima | Foto: IWR

Quelle: Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)

Münster/Tokio, Japan – Der japanische Staat hat den Energiekonzern Tokyo Electric Power (Tepco) übernommen. Der Betreiber des im März 2011 havarierten Kernkraftwerks Fukushima 1 hat in der Folge der Reaktorkatastrophe mit horrenden Verlusten zu kämpfen. Wie das Unternehmen nun mitteilte hat der japanische Staat über den Nuclear Damage Liability Facilitation Fund Anteile an Tepco im Wert von rd. 1 Billion Yen (rd. 10,4 Mrd. Euro) erworben. Da der Staat dadurch nun mehr als 50 Prozent der Tepco-Anteile hält, befindet sich das Unternehmen nun nach eigener Aussage unter „temporärer staatlicher Kontrolle“. Die Unternehmensführung kündigte an, die Chance zum Neuaufbau des Unternehmens nutzen zu wollen und entschuldigte sich bei den Opfern der Atomkatastrophe von Fukushima.
Tepco auch im ersten Quartal 2012 mit hohen Verlusten

Auch im ersten Quartal des Finanzjahres 2012 schreibt Tepco hohe Verluste. So erwirtschaftete das Unternehmen bei einem Umsatz von 1.245 Mrd. Yen (rd. 12,95 Mrd. Euro) einen Verlust von 288 Mrd. Yen (rd. 3 Mrd. Euro). Vor allem die hohen Entschädigungszahlungen in Folge der Reaktorkatastrophe von Fukushima drücken auf die Bilanz des Unternehmens. Zudem hat das Unternehmen mit den höheren Kosten der Energieerzeugung zu kämpfen, da weitere Kernkraftwerke momentan nicht am Netz sind. Derzeit ist offen, ob die derzeit noch abgeschalteten Kraftwerke im Portfolio von Tepco wieder ans Netz gehen können, da in der japanischen Bevölkerung der Widerstand gegen das Wiederanfahren der Meiler groß ist.

Autor:

Sven Hustadt aus Ennepetal

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