Gesundheitswesen braucht Innovationen um hochwertige Versorgung sicherzustellen
Quelle: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Das Gesundheitssystem demografiefest weiterzuentwickeln und dabei den hohen qualitativen Anforderungen zu entsprechen, ist eine wesentliche Herausforderung für Bund, Länder, Kommunen und alle Akteurinnen und Akteure im Gesundheitssystem.
Auf viele drängende Probleme gibt es keine oder nur unzureichende Antworten.
Gleichzeitig ist der Bereich der Gesundheitswirtschaft einer der wichtigsten Jobmotoren und Leitmarkt, in dem sowohl in NRW als auch international für nordrhein-westfälische Unternehmen erhebliche Potentiale liegen. Deswegen fördert das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) mit über 60 Millionen Euro aus Landesmitteln und mit Mitteln der Europäischen Union (EU) über 100 zukunftsweisende Projekte in der Gesundheitswirtschaft. Insgesamt stehen damit einschließlich der Eigenanteile der Projekte zirka 110 Millionen Euro für Innovationen in der Gesundheitswirtschaft in NRW zur Verfügung.
Gesundheitsministerin Barbara Steffens stellte heute (03. August 2012) in Düsseldorf gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Ulrich Steinseifer von der RWTH Aachen und dem leitenden Oberarzt Dr. Thomas Vordemvenne vom Universitätsklinikum Münster beispielhaft zwei besonders innovative Projekte vor.
Prof. Steinseifer präsentierte das Modell des weltweit kleinsten voll implantierbaren Kunstherzens, welches am Institut für angewandte Medizintechnik der RWTH Aachen entwickelt wird. Prototypen des Kunstherzens werden derzeit in umfangreichen Laboruntersuchungen getestet. Die erste Humanimplantation ist für Anfang 2015 geplant. Das Kunstherz zeichnet sich durch einen besonders verschleißarmen Antrieb aus. Das Projekt wird mit 4,3 Millionen. Euro durch Landesregierung und EU gefördert.
Dr. Vordemvenne zeigte, wie mit Hilfe der Ergebnisse eines mit einer Millionen. Euro geförderten Projektes des Universitätsklinikums Münster im Traumanetzwerk Nordwest die Versorgung von Schwerverletzten mit Hilfe von speziell entwickelten Telematik-Anwendungen und dem Einsatz von Telemedizin deutlich verbessert wurde.
Ministerin Steffens kündigte an, dass aktuell 28 Projekte zur Förderung anstehen, die aufgrund des Projektaufrufs "Altersgerechte Versorgungsmodelle, Produkte und Dienstleistungen" ausgewählt wurden. Insgesamt wurden 177 Projektskizzen eingereicht.
Als Beispiel nannte sie das Projekt "Quartiersnahe Unterstützung pflegender Angehöriger" an der Universität Witten/Herdecke. Ziel des Projektes ist es, relevante Akteurinnen und Akteure im Quartier zu vernetzen, Angebotslücken zu schließen und neue kreative Dienstleistungen für das pflegende Umfeld zu entwickeln und zu implementieren.
"Unser Gesundheitswesen braucht dringend Innovationen, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sicherstellen zu können. Ohne nachhaltige, an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientierten Innovationen werden wir mit den zahlreichen Herausforderungen wie beispielsweise dem demografischen Wandels, den knapper werdenden Ressourcen oder dem Arbeitskräftemangel nicht fertig werden", sagte Ministerin Steffens.
Sie wies darauf hin, dass in Nordrhein-Westfalen der Leitmarkt Gesundheit als einer von acht profilbildenden Leitmärkten festgeschrieben worden sei.
In der Gesundheitswirtschaft des Landes sind mehr als 1,1 Millionen Menschen beschäftigt. Der Jahresumsatz liegt bei über 57 Milliarden Euro.
Autor:Sven Hustadt aus Ennepetal |
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