Schein und Sein - ein scheinbar toter Baum steckt voller Leben
Ennepetal. Ein Wunderwerk der Natur geschieht zur Zeit in der Kahlenbecker Straße Richtung Oelkinghausen ... - ein Baum, der von weitem aussieht wie tot, beheimatet Tausende und Abertausende von Raupen.
Eklig oder einfach Natur? - Die Meinungen gehen da garantiert auseinander. Aber wenn man bedenkt, dass aus den als hässlich angesehenen Raupen bald Millionen Falter werden, sollten wir relativ entspannt bleiben.
Es ist eine nicht überschaubare Anzahl von Gespinstmotten-Raupen, die hier ihr "Unwesen" treibt. Sie umspinnen den ganzen Baum, damit ihre natürlichen Fressfeinde, die Vögel, sich dort nicht niederlassen können - und die Raupen somit geschützt sind. Der Baum ist allerdings nach weniger als zehn Tage kahl gefressen.
Bald werden sie sich verpuppen und irgendwann alle zur gleichen Zeit in einer Nacht als Schmetterlinge in die weite Welt fliegen, sich viele Kilometer entfernt paaren, sich ihren eigenen Baum suchen und dort Eier unter die Rinde legen. Danach sterben sie (falls sie nicht gefressen werden) eines natürlichen Todes - und in einem Jahr findet an diesem Baum das gleiche Schauspiel statt: Ein riesiges Gespinst entsteht.
Keine Sorge, das zur Zeit noch gegen Regen resistente Gespinst wird nach dem Schlüpfen der Falter bald zusammen fallen und weggeschwemmt werden.
Eine Bekämpfung dieser Raupen ist daher nicht notwendig.
Der Baum erholt sich übrigens wieder ... - bei dem sogenannten Johannistrieb Ende Juni wachsen die Blätter und Blüten wieder nach und die Obstbauern mögen es sowieso sehr gerne, wenn die Bäume von den Raupen eingesponnen werden: Im Jahr danach wird die Ernte nämlich besonders hoch ausfallen ... - so ist Natur.
Autor:Monika Schwarz aus Ennepetal |
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