Hülsenbecker Tal: Preisträger steht fest, Ideensuche geht weiter

Wie soll das Hülsenbecker Tal in Zukunft aussehen? Diese Frage bewegt seit vielen Monaten die Stadtverwaltung in Ennepetal und viele Bürger. Diese haben fleißig Ideen gesammelt und sie bereits 2016 an die Stadtverwaltung gegeben. Die Aufwertung der heutigen Teichanlage, ein Wasserspielplatz, die Stärkung des Tales als Veranstaltungsort, das Erleben von Wasser – die Wünsche waren und sind vielfältig. Auch die verkehrliche Anbindung ist ein großes Thema bei den Bürgern: eine öffentliche Anbindung, aber auch Fuß- und Radwege in die Innenstadt stehen auf der Wunschliste. Die Politik hat bereits mehrfach im Ausschuss für Stadtentwicklung das Thema beraten. Ein zweistufiger Wettbewerb folgte den Ideen der Bürger. Zehn Unternehmen hatten sich beim Gestaltungswettbewerb beworben, acht reichten schließlich Planungen ein. Die Jury hat nun entschieden.

Das Preisgericht entschied einstimmig einen ersten und dritten Preis sowie eine Anerkennung zu vergeben. Auf den ersten Platz kam der Club L94 Landschaftsarchitekten GmbH aus Köln mit der Nummer 8005. Sie dürfen sich über 23.000 Euro freuen. Platz zwei bleibt unbesetzt. Der dritte Platz mit 10.000 Euro geht an Kraft.Raum Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung in Krefeld. Zudem entschied sich das Preisgericht eine Anerkennung auszusprechen, die mit einem Preisgeld in Höhe von 7000 Euro dotiert ist. Diese geht an Ingolf Hahn Landschafts- und Umweltplanung Essen.
Bürgermeisterin Imke Heymann erläuterte die Entwürfe und erklärte die Entscheidung – wobei die Arbeiten selbst der Jury übrigens anonym vorgelegt wurden. „Das Hülsenbecker Tal ist ein offenes Tal und genau diesen Charakter möchten wir erhalten. Der freie Blick ist uns wichtig. Wir möchten das Thema Wasser zentral einbinden, die Ennepe erlebbar machen. Es soll eine bessere Aufenthaltsqualität entstehen, aber auch eine gute Anbindung an die Innenstadt. Die Topographie des Tales ist wichtig und wir wollen dabei auch nicht das ganze Tal umgraben“, so die Bürgermeisterin. Professor Burkhard Wegener vom Siegerbüro ergänzt: „Wasser, Ruhe und Zurückhaltung sind die typischen Merkmale des Tales. Wir haben einen Entwurf gewählt, der keine Überinszenierung des Bestehenden ist. Es sind quasi kleine Trittsteine für unterschiedliche Nutzer. Mal hier eine kleine Brücke oder dort ein neuer Platz.“

Wasser neu erlebbar machen

Ein Ennepe-Platz mit einer Öffnung zur Innenstadt, Stufen, die zum Wasser führen, eine Gastronomie, die Verlegung der Musikmuschel und die Neugestaltung der Teiche, Spielplätze für Kinder – niemand soll mehr einfach so am Hülsenbecker Tal vorbei fahren. „Die Natur, die wir hier schon haben, erlebbar machen und sehen, was sich wie fördern lässt – das ist das Ziel.“
Jetzt erfolgt auf der Grundlage des ersten Preises und des Anerkennungspreises die Einbindung der Pläne in die Politik. Auch die Bürger bekommen alle acht Pläne vorgestellt – ein Termin steht aber noch nicht fest. Die Preisträger sollen nun die Pläne mit den Anregungen der Jury entsprechend überarbeiten: Vor allem für die Musikmuschel, die Tiergehege, das Wasserrad und die Anbindung an die Innenstadt sieht man noch Optimierungsbedarf. Im kommenden Jahr, so wünscht sich die Bürgermeisterin, sollen erste Schritte sichtbar sein. In 2019 geht es dann an die Freiraumgestaltung. „Klar ist: wir werden nicht alles realisieren können. Manches steht in der mittelfristigen Zeitplanung, zum Beispiel die Verbindung zur Innenstadt. Auch Gespräche zur öffentlichen Erreichbarkeit des Tales müssen noch folgen. Noch kann man am Hülsenbecker Tal vorbeifahren – das muss sich ändern.“