Vom Nabu ausgezeichnet
Ennepetaler haben schwalbenfreundliches Haus
In Ennepetal setzt sich Familie Blake Wabnitz für Schwalben ein. Nun haben sie vom Nabu die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ verliehen bekommen.
Direkt unter dem Dachüberstand sind die kleinen Nester aus Lehm zu finden. Sie gehören Schwalben, die darin zweimal im Jahr Junge aufziehen. Allerdings gibt es von ihnen immer weniger. Grund genug für den Naturschutzbund Deutschland e.V. sich für den Lebensraum der als Glücksbringer geltenden Vögel mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ einzusetzen.
Schwalben kehren an Geburtsort in Ennepetal zurück
„Hier auf dem Land gibt es die richtigen Voraussetzungen für Schwalben“, sagt Ralf Steiner vom Nabu. So ist es nicht verwunderlich, dass gleich zwei Paare an der Hauswand von Familie Blake Wabnitz brüten. „Schwalben sind Geburtsort treu. Das heißt, sie kommen immer wieder an den Ort ihrer Geburt zurück“, erklärt Steiner der Familie, „Sie kommen 10.000 Kilometer aus Südafrika hergeflogen, um zu brüten. Sie kommen also immer wieder an den Ort ihrer Geburt zurück.“
Um die Nester unter dem Dachüberstand anbringen zu können, benötigen die Vögel nur Lehm, sondern auch eine raue Hauswand.
„Wir haben mal Lehm in einer Wanne aus dem Wald geholt, um den Vögeln einen kürzeren Weg zu ermöglichen. Aber das haben sie nicht angenommen. Aber unsere Kinder hatten Spaß“, sagt Hausbesitzerin Jennifer Blake. Und doch freut sich die Familie über die tierischen Anwohner. „Man hört die Jungen zwitschern, wenn die Eltern im Anflug sind und füttern“, freut sich die Mutter zweier Kinder, „die Kinder finden es auch toll, die Vögel zu sehen.“ Dieses Engagement stößt auch beim Nabu auf Freude, denn man freue sich laut Heinz Schmiers darüber, wenn die Vögel toleriert werden. Entsprechend ist die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ ins Leben gerufen worden. Hier werden Hauseigentümer ausgezeichnet, die sich zur Erhaltung der bedrohten Zugvögel einsetzen.
Ennepetalerin ist auf Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" aufmerksam geworden
„Ich hatte mich informiert, wie man Schwalben helfen kann und bin so auf die Aktion aufmerksam geworden“, sagt Blake, die sich daraufhin beim Nabu beworben hat. Denn das kleine Reihenhaus bietet alles, was die Schwalben brauchen. Einen Wald direkt vor der Haustüre, Hausbesitzer, die den Kot der Vögel tolerieren und eine Wiese mit Insekten. „Ich habe dennoch den Eindruck, dass es immer weniger Insekten gibt“, sagt Thomas Wabnitz. So ist das Nahrungsangebot für die Vögelt trotz eigentlich perfekter geografischer Bedingungen inzwischen recht beschränkt und die Vögel müssen immer weitere Strecken auf sich nehmen, um den Nachwuchs zu versorgen.
„Ob ich jetzt einen Jung- oder Altvogel sehe, weiß ich nicht. Die kann ich nicht auseinanderhalten“, schmunzelt Blake. Allerdings könne man die beiden heimischen Schwalbenarten gut anhand ihres Aussehens und der Brutorte auseinanderhalten. „Hier sind Mehlschwalben ansässig. Man erkennt sie an ihrem weißen Bauch“, sagt Steiner. Die andere hier ansässige Schwalbenart ist die Rauchschwalbe. Diese brütet mit Vorliebe in Ställen und hat einen braunen Kehlfleck und ist die größte Schwalbenart. Mehlschwalben hingegen haben einen weißen Bauch und Schwarz/Blaues Gefieder am Rücken sowie Kopf.
„Jeder kann sich für die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ bewerben“, sagt Heinz Schmiers. So seit Beginn der Aktion im Jahr 2010 inzwischen mehr als 100 Häuser mit der Plakette sowie Urkunde im Ennepe-Ruhr-Kreis ausgezeichnet worden.
Autor:Jenny Musall aus Bochum | |
Webseite von Jenny Musall |
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