Schwelmer Mittelalter-Musiker auf dem "Wacken" zu hören
Er war sieben oder acht, als er die erste Kinderklampfe in die Finger bekam. Mit 13 beschloss er, dass Gitarrespielen ohne Singen ziemlich langweilig ist und begleitete sich künftig selbst. „Angefixt“ durch einen Mittelaltermarkt-Besuch mit der Familie, stieg Bastus um auf die irische Bouzouki und gründete wenig später mit Freunden die Band „Henkersschmaus“, mit der er nun selbst über Märkte zog und sich ein reiches Repertoire an Stücken und weiteren Musikinstrumenten zulegte: Dudelsack, Schalmei, Cister, Akkordeon und das Rhythmusinstrument Darabuka beherrscht er, alle nach Gehör und ohne Noten.
Nun ist Bastus 20 und in einem Alter, in dem andere Jungs immer noch in Kellerbands spielen. Er dagegen tritt Anfang August auf dem weltgrößten Metal-Festival auf, dem Wacken Open Air in der gleichnamigen kleinen schleswig-holsteinischen Gemeinde. An allen vier Tagen wird er als „Bastus der Graf“ dort mit der Band „Reliquiae“ auf der „Wackinger Stage“ zu hören sein, und vorher kommt auch noch die neue CD der Truppe heraus: „Audi. Vide. Tace.“ erscheint am 16. Juli.
Dass er dabei ist, kann der der Schwelmer immer noch nicht richtig glauben: „Über Sachen, die ich ins Internet gestellt hatte, wurde im vergangenen Herbst die Band Reliquiae aus Osnabrück auf mich aufmerksam und fragte ob ich nicht mal vorbeikommen möchte - sie suchten jemanden, der Bouzouki spielt und singen kann.“ Und nun ist "Bastus der Graf“ der Jüngste der Spielleute-Truppe, die - in altertümlicher Gewandung und mit ebensolchen Instrumenten - historische Stücke aus aller Welt neu interpretiert.
Derzeit absolviert der Musiker ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der AWO in Sprockhövel und hofft zum Wintersemester auf einen Studienplatz in Sonderpädagogik.
www.reliquiae-band.de
www.wacken.com
Autor:Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal |
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