Handlungskompetenz in Gewaltsituationen: Die 8. Klassen der HS Friedenshöhe bleiben cool

Courage zeigen" - Ein Gewaltpräventionsprogramm für Schülerinnen und Schüler der 6. bis 8. Klassen

„Was muss man tun, um mit Anderen Streit zu kriegen?“ – Diese Frage wird von Schülern blitzschnell beantwortet. Wie ist es aber, wenn es heißt, Streit zu vermeiden?

In der Woche vor den Osterferien stand das Gewaltpräventionsprogramm „Cool sein – cool bleiben“ – Handlungskompetenz in Gewaltsituationen - in der Hauptschule Friedenshöhe für die Klassen 8a und 8b auf dem Programm.

Im ersten Baustein der Projekttage verständigten sich die Klassen darüber, was „Gewalt“ ist. In der kurzen Sequenz des „Elefantenspiels“ erlebten die Schülerinnen und Schüler, was Gewalt ausmacht und wie körperliche Gewalt wirkt. In der folgenden Sequenz ging es um seelische Gewalt, Ausgrenzung und Beleidigung. Aus beiden Übungen bestimmten sie, anhand einer Skala mit unterschiedlichen Situationen, der Gewaltbegriff.

Nach einer kurzen Einführung in die Metapher „Magnetfeld“ moderierte der Gewalt-Deeskalationstrainer Heinz Kraft (Ennepetal) im zweiten Baustein einige Experimente.

„Der Typ“ ist 16 Jahre alt, in der Schule wenig fleißig, und heute morgen wieder auf „Action“ aus. Er stellt sich vor, einem Schüler der Hauptschule, der ihm gerade über den Weg läuft, einen „Denkzettel“ zu verpassen. – Der Provozierte, 14 Jahre alt, ist ein eher ruhiger Schüler, hat sich verspätet und sieht zu, dass er als „Nachzügler“ schnell die Schule erreicht. Der „Typ“ spricht ihn an, zu ihm zu kommen und „was zu erleben“.

Welche Reaktionsmöglichkeiten hat der Angesprochene, welches Verhalten ist geeignet, sich der Einladung zur drohenden Prügelei zu entziehen?
Das war die Ausgangslage für die Überlegungen zum Tätermagnetfeld (Distanzzonen). Nach mehreren Durchgängen kristallisierte sich „den Täter ignorieren“ als beste Alternative heraus. „Sich nicht provozieren zu lassen, das ist cool.“

Im nächsten Baustein folgten Überlegungen zum Verhalten an der Bushaltestelle oder auf dem Bahnsteig und Handlungsoptionen für Bedrängtwerden, für drohende Gewaltsituationen und „Abzocke“. Die Überlegungen werden in Rollenspielen dargestellt und bewertet.

Volle Aktion gab es bei der „Schulhofklopperei“: Zwei Akteure kämpften mit Schaumstoffschlägern gegeneinander und wurden von den Zuschauern in unterschiedlicher Weise angefeuert. Daraus ließ sich das Modell der „Struktur von Gewalt“ ableiten, welches deutlich macht, dass auch die Anwesenden nicht Unbeteiligte sind, sondern durch ihr Verhalten den Verlauf einer Gewaltsituation in erheblichem Maße mitgestalten.

Von diesen Überlegungen war es nicht mehr weit zum Thema „Zweckmäßiges Helferverhalten“. Da ging es nicht darum, gegen den Angreifer vorzugehen oder gar mit ihm zu kämpfen, sondern das Opfer aus seinem Wirkungsbereich herauszuholen, eben aus dem „Tätermagnetfeld“ zu entfernen.

Fazit der Klassen: „Wer sich nicht provozieren lässt, ist cool“ und „Gewalt ist keine Lösung“.

Die Projekttage wurden unter dem Thema „Courage zeigen“ von der Landeszentrale für politische Bildung NRW, Düsseldorf, gefördert.
Landeszentrale für politische Bildung NRW

Heinz Kraft
Ausführliche Informationen zu "Cool sein - cool bleiben"

Autor:

Heinz Kraft aus Ennepetal

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