Ennepetal feierte im Zeichen der Freundschaft
„Ennepetal. Bunt. Tolerant.“ – So das Motto des 31. Internationalen Freundschaftsfest auf dem Milsper Marktplatz, das am vergangenen Wochenende mehrere Tausend Besucher in die Klutertstadt zog.
Soweit das Auge reichte sah man kleine Zelte, aus allen Ecken war der Duft unterschiedlichster Köstlichkeiten wahrzunehmen.
Ehe sich das bunte Treiben allerdings in vollen Zügen entfaltete, hatten sich am Vormittag viele Gläubige vor der großen Bühne eingefunden, um gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst zu feiern. Diakon Michael Nieder griff in seiner Predigt die Jahreslosung 2017 auf, "Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. (Hesekiel 36,26)" und versuchte, angesichts der umfangreichen, teils dramatischen Veränderungen innerhalb der Gesellschaft, Gottes Ruf als Mutmacher zu sehen, und sich weiterhin füreinander einzusetzen, unterschiedliche Kulturen, Sprachen und Menschen zu akzeptieren und die Gemeinschaft zu fördern. Neben einigen Mitgliedern des Arbeitskreises Christlicher Kirchen wirkte auch Günter Braselmann vom Soli-Flüchtlingsfonds an der Gestaltung des Open-Air-Gottesdienstes mit, dessen musikalische Begleitung die Martin-Luther-Kirchband übernommen hatte. Etwa 800 Euro kamen zum Abschluss bei der Kollekte zusammen, die nun dem Soli-Flüchtlings-Fonds zu Gute kommen.
Bürgermeisterin Imke Heymann war mit von der Partie
Nach dem Gottesdienst eröffnete Bürgermeisterin Imke Heymann das Kulturfest, das in diesem Jahr erstmals von der Kluterthöhle und Freizeit GmbH organisiert wurde. Einmal mehr erinnerte Heymann an die vergangene Flüchtlingswelle, an die Empfindungen und Befindlichkeiten der Menschen, die „auf unterschiedlichen Wegen, mit unterschiedlichen Hintergründen, aus verschiedenen Kulturen“, nach Ennepetal gekommen waren und hier – glücklicherweise – größtenteils freundlich und herzlich aufgenommen wurden. „Das Erlernen unserer Sprache stellt meines Erachtens nach mitunter wichtigsten Schritt für eine gelingende Integration dar“, so die Bürgermeisterin. „Und ich bin stolz, dass all das in unserer Stadt so gefördert wird. Dass andere Kulturen für uns eine Bereicherung darstellen und nicht als Bedrohung angesehen werden.“
Einander Kennenlernen steht im Mittelpunkt
Genau das stand auch zum Freundschaftsfest im Fokus: Das miteinander Feiern, das miteinander Genießen, das gegenseitige Kennenlernen auf menschlicher und kultureller Ebene – eine Message, für die die internationale Veranstaltung genügend Gelegenheit bot. Allerlei internationale Köstlichkeiten aus Serbien, der Türkei, aus Thailand oder Portugal sorgten für gut gefüllte Mägen und viele Möglichkeiten, die eigenen Geschmacksknospen einmal auf eine ganz neue Art und Weise kennenzulernen. Ob süß oder herzhaft, deftig oder pikant – die internationale Küche ließ keine Wünsche offen. Und auch das Bühnenprogramm hatte einiges zu bieten: Folkloregruppen und ansässige Vereine präsentierten ein kleines Repertoire ihres Könnens, der Funk und Fernseher bekannte Moderator Tom Hoppe führte Akteure und Publikum durch den Tag: Nach einem kurzen Talk mit René Röspel füllten Tanz- und Gesangsdarbietungen den Nachmittag, das kunterbunte Treiben auf- und um den Marktplatz herum war in vollem Gange. Zahlreiche Spiel- und Mitmachaktionen, Informationsstände der Volkshochschule und Amnesty International präsentierten ihre Angebote und die Evangelische Stiftung Loher Nocken war nicht nur mit ihrer Jongliergruppe sondern auch mit ihrem noch fast nagelneuen Spielmobil vor Ort und sorgte für die rundum-Bespaßung der jüngsten Besucher.
Das Mehrgenerationenhaus und der Kinderschutzbund ergänzten die Attraktionen für Kinder und Jugendliche, während das Menschenkickerturnier für die nötige Spannung sorgte. Zum Schluss sicherte sich das Team „Coracao do Minho“ den ersten Platz, der mit einem Wanderpokal und einem Preisgeld dotiert war. Platz zwei belegte die Mannschaft des Mehrgenerationenhauses vor den Aktiven des Teams Kluterthöhle und Freizeit GmbH, deren Mitglieder sich dazu entschlossen, das Preisgeld dem MGH zu stiften.
Ein rundum erfolgreiches Freundschaftsfest
Neben allerlei Festangeboten hatten einige umliegende Händler in den frühen Nachmittagsstunden ihre Türen geöffnet und lockten mit Rabattaktionen und diversen Angeboten zum kleinen Bummel durch die Fußgängerzone, die an diesem Tag so gut besucht war, wie selten. Ganz zur Freude der Händler, der Mitwirkenden und der Veranstalter, sodass einer 32. Auflage des Festes sicherlich nichts im Wege stehen sollte.
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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