Geschichtskreis-Vorsitzender und ehemaliger ABV- und SGV-Chef hat Spuren hinterlassen in Brackel
Trauer um Lothar Hahn
Er wohnte mit seiner Frau Ingrid zuletzt in Aplerbeck, doch sein Leben und Wirken galt Brackel - ganz und gar. Nach kurzer schwerer Krankheit, aber dennoch unerwartet, ist Lothar Hahn am 10. Januar im Alter von 84 Jahren verstorben.
50 Jahre lang hatte Lothar Hahn nicht nur in Brackel gelebt, die ehemalige Oberdorf-Volksschule besucht und am Westkamp noch auf der Straße gepöhlt. Doch vor allem prägte Hahn über lange Jahre das Vereinsleben im Dorf!
Von der Vereinsgründung im Juni 1998 bis zu seinem Tode war Hahn rühriger Vorsitzender des Brackeler Geschichtskreises für Orts- und Heimatkunde, deren Mitglieder sich bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie regelmäßig immer am dritten Donnerstag eines Monats, anfangs im Haus Beckhoff, später dann in größeren Räumlichkeiten in der Kommende, trafen.
Dort hielt Hahn immer wieder interessante heimathistorische Vorträge. Über alte Höfe im Dorf genauso wie über prägende zeitgeschichtliche Epochen. „Altes in Brackel weiter zu erkunden und zu sichern, sind die Aufgaben und Ziele“, sagte Lothar Hahn anlässlich der 15-Jahr-Feier des Geschichtskreises 2013. Er und seine Ehefrau Ingrid Enz-Hahn organisierten das Leben des Vereins bis zuletzt mit Fax und Telefon, ohne Computer und E-Mail.
"Das Oktoberfest lag ihm sehr am Herzen"
Im März 2012, nach 16 Jahren im Amt als 1. Vorsitzender und zuvor sechsjähriger Tätigkeit als Schriftführer im geschäftsführenden Vorstand, war Lothar Hahn aus Altersgründen bei der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Brackeler Vereine (ABV) nicht mehr zur Wiederwahl angetreten. Aufgrund seiner besonderen Verdienste, 22 Jahren im Vorstand und 32-jähriger ABV-Mitgliedschaft sollte Hahn sogar zum Ehrenvorsitzenden ernannt werden. Nur aufgrund eines fehlenden Satzungsparagraphen und rechtlicher Bedenken wurde dieser Antrag abgelehnt.
Doch hat Hahn nicht nur die Festschrift zum 30-Jahr-Jubiläum der ABV 2010 herausgegeben, er hat diverse Brackeler Traditionsveranstaltungen maßgeblich geprägt: vom Maibaumfest über das Oktoberfest und den Martinszug bis zum Nikolausmarkt. "Vor allem das Oktoberfest lag ihm sehr am Herzen", erinnert sich Ingrid Enz-Hahn.
Schon als 15-Jähriger war Lothar Hahn zudem dem Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) beigetreten, startete gleich als Jugendwart in die aktive Vereinsarbeit, wirkte in der SGV-Abteilung Brackel als Volkstums- und Pressewart, als 2. und 1. Vorsitzender, zuletzt von 2010 bis 2015. Insgesamt zwölf Jahre führte er den SGV in Brackel, dazu war Hahn auch 2. Vorsitzender im SGV-Bezirk Dortmund-Ardey.
Zweifellos: Lothar Hahn blieb zwar kinderlos, doch er hat Spuren hinterlassen im Dorf Brackel!
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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