Nächstes Jahr begeht die Bezirksvereinigung Dortmund ihr 70-jähriges Bestehen
Schiedsleute feiern ihre Jubilare
Schiedsleute aus Dortmund haben auf Einladung der Bezirksvereinigung Dortmund im Bund deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e.V. im Technischen Rathaus Hamm die Jubiläumsfeier begangen.
Ein Fachreferat hielt die Rechtsanwältin Sabine Fasselt-Brozek aus Marl. Sehr praxisnah erläuterte sie, wann und wie Schiedsleute bei Konflikten rund um das Thema Miet- und Wohnungseigentum tätig werden können.
In Ihrem Jahresrückblick zog die Vorsitzende Christel Seegraef ein positives Resümee der vielfältigen Aktivitäten. „Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie waren wir immer ansprechbar“, ergänzte sie. Auch freut sie sich schon auf das kommende Jahr, indem die Bezirksvereinigung Dortmund ihr 70-jähriges Bestehen feiern kann.
Als neuer Pressebeauftragter konnte der Schiedsmann Bernhard Dickhut aus Dortmund-Kurl gewonnen werden. „Die Aufgabe der Schiedsleute für Verständnis untereinander zu sorgen, ist gerade heute besonders wichtig. Über das, was wir tun, sollte die Öffentlichkeit informiert werden“, sagte er bei seiner Vorstellung.
Besonders stolz war Vorsitzende Seegraef auf die Jubilare, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für Konfliktlösungen von Bürgern untereinander einsetzen. Geehrt wurden unter anderem folgende Schiedsleute aus Dortmund: für 30 Jahre Norbert Bonde (Innenstadt West), für 25 Jahre Reiner Strank (Lütgendortmund), für jeweils 15 Jahre der stellvertretende Vorsitzende Udo Villwock (Kirchderne) und Peter Bark-Schäfer (Lindenhorst), für zehn Jahre Maria Nacke-Viedenz (Holzen/Sommerberg) und Arndt van der Wurp (Innenstadt West).
Einig waren sich die Jubilare, dass sie ihrer Aufgabe immer noch gern nachgehen. Es ist für sie eine staatbürgerliche Aufgabe. Reiner Strank erläutert: „ Es freut mich, dass mündige Staatsbürger die Chance erhalten, sich kompetent ehrenamtlich zu engagieren. Positives Denken, gesunder Menschenverstand und Fingerspitzengefühl gehören dazu“. Norbert Bonde ergänzt: „Wir hören ohne Vorurteile zu. Schon das hilft den streitenden Parteien sich wieder aufeinander zu zubewegen.“
Von vielen Fällen können sie ohne Ende erzählen
Von ihren vielen Fällen können sie ohne Ende erzählen. Auf vieles blicken sie stolz zurück. Manchmal schmunzeln sie über ihre Vergleiche. Das Ergebnis kann schon mal ein gemeinsames Eis essen sein, aber auch bei schwierigen nachbarschaftlichen Problemen zu einem vollstreckbaren Vergleich führen.
Auf die Frage, wie es überhaupt möglich ist, dass die verstrittenen Parteien zusammen eine Lösung finden, haben sie alle ihre Lösungswege. Peter Bark-Schäfer fasst das so zusammen: „Wichtig ist es für die Parteien mitzukriegen, dass es viele andere Sichtweisen gibt und sich das auch anzuhören“.
Natürlich gibt es auch Wünsche, was noch fehlt. Arndt van der Wurp würde sich über eine engere Betreuung und eine Art Reflexion freuen. Udo Villwock weist auf den hohen organisatorischen und schriftlichen Aufwand hin, den jedes Verfahren nach sich zieht. Bei Problemstellungen wünscht er sich manchmal mehr Rückendeckung vom Amtsgericht oder vom Rechtsamt.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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