AWO-Asseln/Husen/Kurl
Ausbaupläne Marie-Juchacz-Haus gestoppt - Was wird aus der AWO in Asseln?

Seit 1994 und mit Gründung des Fördervereins Marie-Juchacz-Haus setzt sich die AWO in Asseln für den Ausbau des Marie-Juchacz-Hauses in der Flegelstr. 42 zum "sozialen Zentrum" ein. Denn die vorhandenen (Wohn-) Räume lassen in der Begegnungsstätte des 400 Mitglieder starken Ortsvereins keine Veranstaltungen mit mehr als 40 Teilnehmer/innen oder einen Tanztee, Gymnastikkurse etc. zu.

Über Jahre hatte der Unterbezirk Dortmund einen Ausbau blockiert, weil entweder die Kosten mit geschätzten über 1 Mio. € viel zu hoch seien, der Bebauungsplan angeblich eine Erweiterung nicht erlaubt oder ein Erweiterungsbau in Asseln nur möglich ist, wenn in ähnlicher Weise auch an anderen Orten verfahren werden kann. Und obwohl es noch aus 2018 positive Beschlüsse der Bezirksvertretung Brackel für ein „soziales Zentrum“ gibt, die Stadt 2019 sogar eine Bauvoranfrage positiv beschied, die Kosten von utopischen maximal-Umbaukosten von 1 Mio. € auf unter 400.000 € für einen Anbau kalkuliert wurden, es Gespräche mit dem Kämmerer und Oberbürgermeister gegeben hat, schließlich sogar ein Kaufangebot der Stadt für eine vergleichsweise faire Summe vorlag, entschied sich die AWO Dortmund nun anders.

Bei der Ende August 2021 vom Unterbezirks-Vorstand durchgeführten Klausurtagung wurde einstimmig beschlossen, keinerlei Investitionen für einen Ausbau des Marie-Juchacz-Haus zu tätigen. Stattdessen soll die Stadt Dortmund aufgefordert werden, den von der Stadt selbst festgestellten Sanierungsbedarf der Begegnungsstätte in Höhe von 95.000 € abzustellen. Diese Sanierungen würden jedoch lediglich bauliche Mängel am Bestandsgebäude abstellen. Mit einem Pinselstrich und neuen Sanitärfliesen wäre der AWO in Asseln aber räumlich nicht geholfen.

Der Unterbezirk begründet seinen Beschluss mit der schwierigen finanziellen Situation der AWO. So soll statt in Einzelprojekten mehr in „die Breite“ investiert werden. Konkret: Alle anderen Begegnungsstätten sollen auf ein Mindestmaß ertüchtigt werden. Positive Leuchtturm-Projekte mit dem Konzept, dezentrale, digital vernetzte und mit Mobilität ausgestattete Zentren im gesamten Stadtgebiet zu schaffen, die weniger aktive Ortsvereine und Begegnungsstätten als „Stützpunkte“ mit unterstützen könnten, sind so nicht möglich. So etwas wird zwar in den digitalen Schulungsprojekten z.B. des AWO Bezirkes Westliches Westfalen als Ziel proklamiert, in Dortmund ist das aber nicht mehrheitsfähig.

Das ist keine mutige und zukunftsorientierte AWO-Politik zur Stärkung des Ehrenamtes, sondern ein „weiter so“, was zur weiteren Stagnation oder sogar zum kontinuierlichen Niedergang der Mitgliederzahlen in Dortmund führen wird. Schon jetzt hat die AWO in Dortmund nur noch knapp über 5.000 Mitglieder. Es waren mal über 10.000…….

Im Frühjahr 2019 hatte sich der gesamte Ortsvereins-Vorstand bei der letzten Jahreshauptversammlung nicht zur Wiederwahl gestellt, weil schon damals die damalige UB-Vorsitzende Gerda Kieninger gegen den großen Protest der Mitglieder verkündete, dass es keinen Ausbau des MJHs geben wird. Seitdem ist der bisherige Vorstand kommissarisch im Amt. Dieser nun schon länger andauernde und wenig befriedigende „Zustand“ sollte in der JHV am 19.09.21 durch Wahl eines neuen Vorstands beseitigt werden. Leider hat sich die Situation trotz neuer und durchaus kooperativer UB-Führung und zahlreicher Bemühungen nicht geändert.

Dies wird nicht ohne Konsequenzen bleiben können.

Ich habe mit sofortiger Wirkung meine Funktionen (Fachausschuss und Digitalisierungsprojekte) beim Unterbezirk niedergelegt. Denn es ist aus meiner Sicht unsinnig, in Fachausschüssen Zukunftsperspektiven zu entwickeln und letztlich durch Beschlüsse konkret erarbeitete Perspektiven zu verhindern.

Mit dem Beschluss, keine Investitionen zur Erweiterung des MJHs zu tätigen, hat der UB-Vorstand alle Grundlagen meiner persönlichen aber auch der Ortsvereins-Ziele zerstört. Selbst der Hauptzweck des Fördervereins Marie-Juchacz-Haus mit den zusammen mit der AWO angesparten Eigenmitteln von über 100.000 € wäre hinfällig.

Obwohl der Ortsverein organisatorisch und finanziell hervorragend aufgestellt ist und ein fast 80-köpfiges Helferteam bereitsteht, ist mit dem Beschluss des Unterbezirkes für viele Mitstreiter/innen wie auch für mich eine lohnende AWO-Perspektive geplatzt, was die Frage aufwirft:

Ist eine weitere Mitarbeit sinnvoll?

Das Vorstandsteam des Ortsvereins hat noch nicht aufgegeben, denn:

  • die über Jahre angesparte finanzielle Grundlage muss erhalten und weiterentwickelt werden!
  • ist eine Minimallösung (Saal-Anbau) nicht preisgünstiger zu bauen als ein Einfamilienhaus?
  • könnte der Ortsverein bei der aktuellen Zinssituation das Projekt nicht ohne UB selbst finanzieren?
  • sind genügend Helfer/innen weiterhin bereit, engagiert im Vorstand diese Ziele zu unterstützen?

Am 19.09.21 entscheidet die Mitgliederversammlung des Ortsvereins ab 15.00 Uhr in der neuen Begegnungsstätte an der Husener Str. 69, wie und mit wem es weiter geht und ob das Ziel zum Ausbau des Marie-Juchacz-Hauses bestehen bleibt.

Bauen wir die neue Begegnungsstätte in Husen zum modernen Stützpunkt aus und machen wir das Asselner Marie-Juchacz-Haus zum sozialen Zentrum für die gesamt Region!

Mit freundschaftlichen Grüßen

Norbert Roggenbach
(kommissarischer Vorsitzender
AWO-OV Asseln/Husen/Kurl)

Autor:

Norbert Roggenbach aus Dortmund-Ost

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