Wieder Wurst aus Asseln: Neue Zentralfleischerei hat nach Großbrand 2009 die Produktion aufgenommen
Das Warten hat ein Ende: Knapp drei Jahre nach dem Großbrand der Rewe-Zentralfleischerei in Asseln kann dort wieder produziert werden. Zuletzt war alles abhängig von der Fertigstellung der Lärmschutzwand im Februar, die zwischen der Fleischerei und einem Wohngebiet errichtet werden musste.
Millionenschaden am 1. April 2009
Am 1. April 2009 stand die Fleischerei am Asselner Hellweg in Flammen. Eine Putzfrau hatte den Brand bemerkt. Bis in die Morgenstunden brauchten die 110 Einsatzkräfte der Feuerwehr, um das Feuer zu löschen. Es entstand ein Schaden von mehreren Millionen Euro.
Produktion ausgelagert nach Oer-Erkenschwick
Mit der Inbetriebnahme des neuen Fleischwerks kann wieder in der gewohnten Arbeitszeit produziert werden. Während der Bauzeit war die Produktion nach Oer-Erkenschwick verlagert worden und ein Shuttlebus fuhr die Mitarbeiter der Fleischerei täglich dorthin. Alle 180 Arbeitsplätze blieben jedoch erhalten.
„Gute Wurst ist ein Stück Handwerkstradition“, betont August Giesen, Leiter der Zentralfleischerei, und berichtet, dass sämtliche Produkte noch in Handarbeit hergestellt werden. Auf industrielle Vorprodukte wird verzichtet: „Sämtliche Gewürze werden von uns per Hand abgewogen und nach altbewährten Rezepturen vermischt. Fertige Gewürzmischungen kommen für unsere Eigenproduktion nicht in Frage.“ Streng geht es ebenso bei der Fleischauswahl für die Wurstwaren zu. Nach festen Qualitätskriterien werden die Fleischstücke beim Eintreffen von einem erfahrenen Mitarbeiter sensorisch umfassend überprüft. Auf Abschnitte wird der Qualität und des Geschmacks wegen verzichtet.
Doch nicht nur die Auswahl ist entscheidend. Wichtig ist auch, nachvollziehen zu können, woher das Fleisch stammt. „Wir können von der Zuchtstätte des Bullen bis zur Zerlegung alles genau zurückverfolgen“, so Giesen. Die Qualität der Ware spiegelt sich auch in ihrer Frische wider. Deshalb produziert die Fleischerei nie Überhänge, sondern nur die von den Händlern bestellten Mengen.
Gesamter Warenfluss ohne Gegenverkehr
Beim Räuchern erfolgt der Transport von Kammer zu Kammer nicht mehr per Hand, sondern vollautomatisch. Mühsames Bücken beim Verpacken bleibt den Mitarbeitern erspart. Die Paletten werden auf einer hydraulischen Hebebühne platziert, die sich beliebig nach unten fahren lässt. So können die Mitarbeiter beim Stapeln der Ware immer mit derselben Arbeitshöhe arbeiten. Alle Räume sind zudem mit einem Minimum an Stützsäulen sowie breiten und gerade angelegten Wegen ausgestattet. Die beiden Bereiche Produktion und Handel sind so konzipiert, dass der gesamte Warenfluss ohne Gegenverkehr in einer Richtung verläuft. Allerdings wird der Bauabschnitt für den Handelsbereich erst im Sommer fertig gestellt sein.
„Durch die neue, moderne Produktionstechnik können wir eine noch höhere Qualität und eine noch bessere Frische garantieren. Darüber hinaus werden wir viel Energie in die Entwicklung neuer Produkte stecken“, so Rewe-Dortmund-Vorstandsmitglied Rudolf Helgers.
HINTERGRUND:
- 25 Tonnen Wurst werden täglich produziert und 250 Tonnen Fleisch für den Handel bewegt.
- Der 18 000 qm große Bau wurde nach der Energiesparverordnung DIN 185999 konzipiert und gebaut.
- Die hochmoderne Fleischerei ist die größte Einzel-Investition in der Geschichte der Rewe Dortmund.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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