Vortrag war „Herzensangelegenheit“: Stephanie Iris Vollmer referierte am Tag des offenen Denkmals über Zeche Schleswig

Viel Interessantes über die ehemalige Zeche Schleswig und die "Asselner Alm" gab es beim Vortrag von Stephanie Iris Vollmer. | Foto: Schmitz
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  • Viel Interessantes über die ehemalige Zeche Schleswig und die "Asselner Alm" gab es beim Vortrag von Stephanie Iris Vollmer.
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Der Zeche Schleswig widmete sich das Team der Katholischen öffentlichen Bücherei (KöB) St. Nikolaus von Flüe in Neuasseln am Tag des offenen Denkmals. Dafür hatte es sogar eine Expertin engagiert: Stephanie Iris Vollmer, Absolventin des Aufbaustudiums Denkmalpflege, hielt einen Vortrag über die Geschichte der Zeche und ihren Einfluss auf Neuasseln.

Mit alten Klängen, etwa von einem Kohleofen, leitete Arnold Bremer von der Bücherei den Vortrag ein. Anlass war neben dem Tag des offenen Denkmals, dass Ende des Jahres die letzten Zechen im Ruhrgebiet schließen. Etwa 30 Interessierte waren der Einladung der Bücherei in den Gemeindesaal gefolgt.

Stephanie Iris Vollmer erklärte, dass erst durch die Zeche der heutige Stadtteil Neuasseln entstand. Die Ursprünge lagen in Hörde: 1852 kaufte die Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins-Aktiengesellschaft Grundstücke zwischen Asseln und Brackel, um dort Kohle abzubauen. Auch eine eigene Kokerei wurde gebaut. Sie bestand aber nur gut ein Jahr: „Die Qualität der Kohle war nicht gut“, erklärte Stephanie Iris Vollmer. Kurios mutet an, dass die Kohle der Zeche ursprünglich per Postkutsche befördert wurde. Das wurde aber bald durch Werks- und Eisenbahnen abgelöst. „Es gab viele verschiedene Betreiber der öffentlichen Netze. Die Zeche Schleswig lag mittendrin und war so sehr flexibel“, erklärte Stephanie Iris Vollmer.

1906 fusionierte die Aktiengesellschaft mit der Phoenix Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb. Das Ende kam in den 1920er-Jahren. „Die Beamtensiedlung war das letzte große Projekt“, schilderte Stephanie Iris Vollmer. 1925 wurde das Bergwerk stillgelegt und die Schächte nach und nach verfüllt, einer erst 1970. Nur die Halde Schleswig wurde bis in die 2000er-Jahre für Abfallprodukte genutzt und wuchs mit der Zeit. „Die ‚Asselner Alm‘ gibt es erst seit den 70er-Jahren“, beschrieb die Referentin.

Die Besucher folgten dem Vortrag sehr interessiert und stellten viele Fragen, etwa nach dem Solebad. Auf die Frage der Referentin, ob jemand noch in der Kolonie gelebt hat, meldete sich eine Zuhörerin. „Ich vermisse besonders den Zusammenhalt untereinander.“ Auch das Team der Bücherei war begeistert: „Frau Vollmer ist ein echter Gewinn für uns“, lobt Arnold Bremer die Referentin. Diese ist gebürtige Dortmunderin, mittlerweile aber Sachbearbeiterin in einem Bauamt in Mecklenburg-Vorpommern. „Interessiert habe ich mich für die Zeche schon immer. Es war mir eine Herzensangelegenheit“, sagt sie über das Thema ihrer Masterarbeit, die die Grundlage für den Vortrag bildete. Eine Anfrage, ihren Vortrag in anderem Rahmen nächstes Jahr zu wiederholen, erhielt sie von einer Besucherin. Auf die Referentin gekommen ist die Bücherei durch das Denkmalamt, das den Kontakt herstellte, wie Annelie Bremer erklärte.

Nach dem Vortrag gab es eine geführte Radtour. Auf dieser zeigte Arnold Bremer etwa eine Stunde lang Überbleibsel der Zeche Scheswig. Unter anderem die Markenkontrolle und die Fichte-Schule waren Ziele der „Schnitzeljagd“.In einer kleinen Ausstellung konnten die Besucher ebenfalls in die Geschichte der Zeche eintauchen. Neben dem Urkataster gab es auch eine Luftbildaufnahme von 1926 und vieles mehr. 

Die Ausstellung wird noch etwa zwei Wochen zu sehen sein. Sie kann zu den normalen Öffnungszeiten der Bibliothek (donnerstags von 17 bis 18 Uhr, sonntags von 10.30 bis 11.30 Uhr) besichtigt werden.

Viel Interessantes über die ehemalige Zeche Schleswig und die "Asselner Alm" gab es beim Vortrag von Stephanie Iris Vollmer. | Foto: Schmitz
Eine Radtour führte zu markanten Punkten der ehemaligen Zeche. Station machten die Radler u.a. vor der ehemaligen Markenkontrolle, dem Portiershaus der Zeche Schleswig. | Foto: Schmitz
Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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