Vom Himmel geschickt // Junge Menschen im 72-Stunden-Einsatz für die gute Sache - am Bahnhof in Kurl und andernorts
Mit den Pfadfindern und Firmanwärtern aus Husen, der Katholischen Jugend (kjg) CleNik aus Brackel und Neuasseln sowie den Firmbewerbern aus Kurl stellten sich im Dortmunder Osten gleich drei Gruppen junger Menschen 72 Stunden lang in den Dienst der guten Sache. 21 Gruppen mit 540 Teilnehmern waren es in Dortmund unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“. Bundesweit aufgerufen hatte dazu der Bund der Katholischen Jugend (BDKJ).
„Die 72-Stunden- Aktion der Pfadfinder und der Firmanwärter aus Husen war ein völliger Erfolg“, resümierte am späten Sonntagabend ein sichtlich zufriedener Michael Dieckmann, Vorstandsmitglied (Kassierer) und Kindergruppen-Leiter beim St.-Georgs-Pfadfinder-Stamm St. Petrus Canisius. – Eingeläutet worden waren die diversen Aktionen vom 13. bis 16. Juni meist am Donnerstag kurz nach 17 Uhr mit einer Einführung für die Kinder und Jugendlichen.
Allein 45 hoch motivierte Husener Jugendliche haben sich drei Tage lang für die gute Sache eingesetzt. Am Freitag früh ab 5 Uhr baute bereits eine Arbeitsgruppe ihr Bahnhofs-Bistros vor dem Kurler Bahnhof auf. So konnten bereits ab 6 Uhr die ersten berufstätigen Pendler und Reisenden hier einen „Coffee-to-go“ (Kaffee zum Mitnehmen), eine Zeitung sowie belegte Brötchen kaufen. Tagsüber wurde das Verkaufssortiment sogar noch um frische Waffeln erweitert. „Die Rückmeldung aus der Bevölkerung in Sachen Bistro war gänzlich positiv“, berichtete Michael Dieckmann. Viele äußerten den Wunsch, die Einrichtung eines Bistros gerne täglich nutzen zu wollen.
Doch dabei blieb‘s nicht nur an dem zwar denkmalgeschützten, aber mittlerweile doch überaus unansehnlichen Kurler Bahnhof: Mit vollem Elan nahmen weitere Pfadfinder und Firmbewerber am späteren Morgen den Grünschnitt und die Müllbeseitigung rund ums Empfangsgebäude in Angriff.
Nach 72 Stunden, nach Ende der Aktion, für die übrigens Jugendausschuss-Vorsitzender Friedhelm Sohn aus Wickede die Patenschaft übernommen hatte, präsentierten sich der Bahnhof und der Parkplatzbereich in einem neuen Gewand: Im Eingangsbereich des Bahnhofes hatten die Pfadfinder und Firmbewerber sogar Blumen in Blumenkübel gepflanzt und ein Blumenbeet mit Sitzbank aus Stein angelegt. Andere hatten gar zum Schweißgerät gegriffen die beschädigten Fahrradständer wieder instand gesetzt. „So können jetzt auch wieder die Fahrräder in die Halterungen gestellt werden“, strahlte Michael Dieckmann.
Umfangreiche Dokumentation erstellt
Eine weitere Aktionsgruppe erarbeitete zudem mit Unterstützung des Kurler Bahnhofspaten Herrn Herbert Niehage eine umfangreiche Dokumentation über die Geschichte des Kurler Bahnhofes, die am Freitagnachmittag und Samstag im Eingangsbereich des Bahnhofs ausgestellt wurde.
„Bei allen Arbeiten hatten alle viel Spaß und die Zusammenarbeit zwischen Firmanwärtern und Pfadfinder war vorbildlich“, befand Michael Dieckmann. Man half sich gegenseitig aus, motivierte sich. „Am Ende haben sich auch neue Freundschaften entwickelt.“
Schließlich konnten die Husener Pfadfinder und Firmbewerber nach 72 Stunden auf ein tolles Ergebnis zurückblicken. Besonders stolz war die Gruppe auf die Bistro-Einnahmen und die gesammelten Spenden in Höhe von 1100 Euro, die an die Flutopfer in Magdeburg überwiesen werden können. Hierzu wurde bereits ein direkter Draht zu einem dankbaren Pfadfinder-Stamm in Sachsen-Anhalts Hauptstadt geknüpft.
Nicht zu vergessen: „Das Ende der Aktion wurde mit einer Reflexion abgeschlossen, in der alle Teilnehmen sich positiv über das Projekt ausgesprochen haben“, ergänzt Michael Dieckmann seine Ausführungen.
Auch KJG CleNik und Kurler Firmbewerber in Aktion
50 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen acht und 25 Jahren, von der Schule freigestellt, von der Brackeler und Neuasselner Katholischen Jugend CleNik setzten sich 72 Stunden lang unter Patenschaft des Naturschutzbunds mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinander. Bei einer Haussammlung trugen sie Altpapier und Altglas zusammen, Material, aus dem sie dann wiederum Neues wie eine Lampe aus Zeitungspapier herstellten und beim Trödel im „Museum für Nachhaltigkeit" im Franz-Stock-Haus für den guten Zweck verkauften.
Auch 16 Kurler Firmbewerber „schickte der Himmel“: Im Dortmunder Franziskanerkloster halfen sie u.a. beim Grillabend für Obdachlose. Und sie besuchten Krankenhaus und Altenheim in Kurl, sprachen mit den Menschen dort über Nächstenliebe und hielten alles im Film fest.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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