Senior wird „volljährig“: 72-jähriger Wambeler Dieter Steinhofer kann dank Schaltjahr wieder "richtig" feiern
Was haben das Modell Lena Gercke, der Schriftsteller Martin Suter und der Jazzmusiker Jimmy Dorsey gemeinsam? Sie alle sind am 29. Februar geboren. - Ein Geburtstag, den man strenggenommen nur alle vier Jahre feiern kann. Genau wie der „18-jährige“ Dieter Steinhofer, der eigentlich schon 72 ist.
Wenn Dieter Steinhofer sich nur ein Bier bestellt, muss er sich Sachen anhören wie „dafür bist Du doch noch zu jung“ und ähnliche Scherze. „Ich kann aber drüber lachen“, sagt er schmunzelnd. Dass er dieses Jahr - nach stattgefundenen Geburtstagen - mit 18 volljährig wird, wurde ihm auch schon spöttisch mitgeteilt: „Jetzt kannst Du ja endlich den Führerschein machen!“ oder „für Dein Alter siehst Du aber alt aus!“ Ernsthaft verspottet wurde er aber nie. Sein Zwillingsbruder Hans wurde seltener geneckt. „Höchstens mal ein ‚Du bist ja noch nicht so alt‘“, erzählt er.
Den Geburtstag vergisst keiner
Geärgert hat sich Dieter Steinhofer nie über sein Geburtsdatum. Einen großen Vorteil hat es: Merken kann es sich jeder. „Ich werde immer angerufen, das vergisst keiner“, sagt er. Wenn kein Schaltjahr ist, feiert Dieter Steinhofer am 1. März nach. Sein Bruder Hans sieht das genau so: „Ich feiere auch immer am Tag nach dem 28. Februar. Wir wollen ja nicht vorfeiern.“ Wenn der Geburtstag auf einen Wochentag fällt, gibt es am Wochenende eine größere Feier. „Besonders wenn es den 29. Februar im Kalender gibt, melden sich viel mehr Leute“, sagt auch Dieters Ehefrau Anneliese Steinhofer. Außergewöhnlich findet sie das Datum nicht mehr. „Ich habe mich in 42 Jahren daran gewöhnt“, sagt sie.
Durch seine Tätigkeit im Basic- und Detail-Engineering war Dieter Steinhofer auch regelmäßig im Ausland unterwegs. Auch die Bauleitung hatte er auf verschiedenen Baustellen inne. Seit er 69 ist, genießt er sein Rentnerdasein. Dadurch kann er sein größtes Hobby, das Reisen, regelmäßiger ausüben. „Auf das Hobby bin ich vor allem durch meinen Beruf kommen, da es deshalb ja auch oft reisen musste“, sagt er. Sein Bruder Hans schlug eine kaufmännische Lehre ein und arbeitete erst als kaufmännischer Angestellter, später als Industriekaufmann. „1964 bin ich mit meiner Frau nach Benninghofen gezogen“, erzählt er.
Reisen hat Dieter Steinhofer schon des Öfteren zum Geburtstag geschenkt bekommen. „Meine Tochter hat mir mal eine Reise nach Wien geschenkt“, erzählt er. Auch in Florida war er schon.
"Hoffe, dass ich meinen '25. Geburtstag' feiern kann"
Bei aller Reiselust ist Dieter Steinhofer aber immer ein echter Wambeler geblieben: „Ich bin in dem Haus, in dem ich wohne, geboren“, sagt er. „Mein Bruder natürlich auch.“ Im lokalen Schubert-Chor hat er lange Jahre gesungen. Auch war er im Wambeler Bürger- und Schützenverein. Beides hat er aber mittlerweile beendet: „Jetzt kümmere ich mich vor allem um meine Enkelin Anna.“ Mit den „Rangern“, die der 1. Kompanie des Schützenvereins angehören, hat er des Öfteren Reisen unternommen, teilweise bis nach Indien, China oder Namibia.
Für die Zukunft hat Dieter Steinhofer vor allem einen Wunsch: „Ich hoffe, dass ich meinen 25. Geburtstag feiern kann“, sagt er augenzwinkernd. Dann wäre er nämlich real 100.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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