Schwere Betonplatten sollen Gasleitung im Pleckenbrinksee sichern: Leerpumpen des Bergsenkungs-Gewässers wird noch eine Weile dauern
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- Nach und nach wird der Pleckenbrinksee in Wickede leergepumpt, damit die unter ihm verlaufende Gasleitung gesichert werden kann.
- Foto: Günther Schmitz
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„Die Pumpe läuft Tag und Nacht“, beschreibt Patrick Frommel von der Firma Ludwig Freytag aus Köln. „Trotzdem wissen wir nicht genau, wann der Pleckenbrinksee leer sein wird.“ Dennoch kommen die Arbeiten zur Sicherung der Gasleitung gut voran.
Notwendig sind die Arbeiten geworden, weil die aktuelle Situation eine andere ist, als beim Bau der Leitung. Die Rohre stammen aus den 1970er-Jahren, der See hat sich aber erst 2007 gebildet, da Drainageanlagen nicht mehr funktionieren. „Die Leitung benötigt nun einen Betongürtel, so wie ein Taucher einen Bleigürtel“, erklärt Nikolaus Schmidt von der Betreiberfirma Open Grid Europe. Betonplatten müssen auf die Leitung gelegt werden, ansonsten könnte diese nach oben treiben. Auch Erich Kretzschmar, 1. Vorsitzender des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) in Dortmund, begrüßt die Arbeiten. „Wenn die Leitung nicht gesichert wird, ist der ganze See in Gefahr.“
Pro Stunde werden 44.000 Liter in den nahe gelegenen Heimbach gepumpt. Die gesamte Baumaßnahme zieht sich über 300 Meter hin. „Wir arbeiten erst nördlich des Sees. Wenn wir diesen erreicht haben und er noch nicht leer sein sollte, wird die Leitung erst mal auf der anderen Seite des Gewässers gesichert“, erklärt Frommel die Vorgehensweise. Zuerst wird die Leitung mit dem Bagger freigeschachtet. Dann wird die Isolierung überprüft und der Betonreiter gesetzt. Etwa 170 Betonreiter werden auf diese Art und Weise unter die Erde am Pleckenbrinksee kommen.
Der Zeitpunkt für die Bauarbeiten wurde gut gewählt, wie Kretzschmar versichert. „Watvögel wie der Regenpfeifer oder der Strandläufer sind bereits durchgezogen.“ Für die Enten sei es allerdings schlecht, die müssten sich etwas anderes suchen. Auch Kleinorganismen würden verschwinden, kämen aber wieder. Von Fischen sei dem NABU nichts bekannt.
Kretzschmar hofft auf einen schnellen und erfolgreichen Abschluss der Arbeiten. Die Sicherung der Leitung wird voraussichtlich im Dezember abgeschlossen sein, wie Schmidt mitteilt. „Vermutlich wird der See im nächsten Jahr wieder das gewohnte Bild bieten“, so Kretzschmar. (Tobias Weskamp)
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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