Neustart am "Knappi" in Brackel: 14 junge Pflegekräfte aus Griechenland suchen berufliche Perspektive
Sie haben einiges an Gepäck mitgebracht, erste Sprachkenntnisse und den Mut für den Schritt in eine neue Zukunft. 14 Griechinnen und Griechen suchen derzeit eine berufliche Perspektive als Pflegekräfte am Knappschaftskrankenhaus in Brackel.
Vorangegangen war der Reise nach Dortmund die Vorbereitung daheim in Thessaloniki. Das Klinikum Westfalen hatte dafür gemeinsam mit dem Goetheinstitut in Griechenland gesorgt. So waren die jungen Pflegekräfte informiert über ihre Chancen hier und hatten schon erste Sprachlektionen in der Heimat absolviert.
Stefan Grave steuert das Projekt am Knappschaftskrankenhaus. Er bereitete den jungen Griechen den Weg beim Neustart in Dortmund. „Anders als bei Fachärzten gibt es in der Pflege zumindest derzeit noch keinen gravierenden Mangel. Wir sind hier präventiv tätig und wollen mit Maßnahmen nicht warten, bis womöglich ein Notstand entsteht,“ betont er.
Zudem könne das Klinikum Westfalen auf diese Weise in einem anderen EU-Land helfen und Menschen dort eine Perspektive bieten. „Das ist eine typische Win-Win-Situation“, ist er überzeugt.
Einiges Engagement war dafür nötig. Das Klinikum Westfalen half bei der Unterbringung. Und selbst beim Kauf einer Waschmaschine gab es schnell und unbürokratisch Unterstützung.
Ein Teil der neuen Pflegekräfte hat zuhause bereits eine qualifizierte Pflegeausbildung absolviert, andere werden hier noch weiter ausgebildet. Das Klinikum Westfalen stellt seine neuen Pflegekräfte dreimal pro Woche von der Arbeit frei für den Besuch eines Sprachkurses, der in Kooperation mit der Volkshochschule Dortmund im „Knappi“ in Brackel organisiert wird. Das Bundesamt für Migration fördert das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Gute Erfahrungen mit polnischen Ärzten
Das Klinikum hat gute Erfahrungen mit der internationalen Suche nach Mitarbeitern auch schon im ärztlichen Bereich gesammelt. In Polen wurden bereits mehrfach junge Ärzte für die Arbeit an einem der drei Standorte des Klinikums in Dortmund, Lünen oder Kamen begeistert. Sprachbarrieren konnten dabei schnell überwunden werden, bestätigen die Kollegen. Und auch die medizinischen Zuwanderer fühlen sich wohl. Eine von Ihnen ist Assistenzärztin Hanna Silarska-Dubiäl: „Dank der Unterstützung der deutschen Kollegen habe ich mich hier schnell einarbeiten und früh selbstständig arbeiten können.“
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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