"Laufkundschaft kann uns weiter finden" - Dank neuer Tunnelplanung dürfte die Husener Straße doch nicht abgebunden werden
Vor allem die Gewerbetreibenden an der Husener Straße im Bereich des Bahnübergangs sind erleichtert: Der nun doch hier geplante Tunnel (der Ost-Anzeiger berichtete) hat für sie nur Vorteile. So können die Kunden weiter zu ihnen kommen!
Im Gegensatz zu den ursprünglichen Planungen soll es statt des Bahnübergangs vor Ort einen Autotunnel geben und keine Umfahrung über das Gebiet der ehemaligen Zeche Kurl. So wäre weiter ein direktes Durchfahren nur ohne Wartezeiten möglich.
„Teilweise stehen die Autos bis zur Wickeder Straße“, beschreibt Rainer Rohe vom örtlichen Standort der Provinzial: „Im Berufsverkehr geht oft gar nichts.“ Einen Tunnel fände er auf jeden Fall besser. „Ich glaube es aber erst, wenn ich es sehe“, sagt er, da ein Tunnel schließlich schon seit Jahrzehnten im Gespräch ist.
„Ich bin auch für eine Unterführung. Aufgrund der Schranken läuft man ständig Gefahr, zu spät zur Arbeit zu kommen“, sagt Claudio Dreier von B&D Hörakustik.
Vor allem die Autofahrer sind von der gegenwärtigen Situation alles andere als begeistert: Ständig schließt sich die Schranke und zu beiden Seiten des Bahnübergangs bilden sich lange Schlangen. „Seit mehr als 30 Jahren warten wir darauf“, sagt Margarete Himmelmann aus Kurl genervt. „Das ist die Straße, auf der man am Besten nach Kamen kommt, und dauernd muss man stehen, weil die Züge durchfahren.“
Auch Fußgängern wäre ein Tunnel lieber. „Ich muss vier Mal am Tag hier rüber, um meine Tochter zum Kindergarten zu bringen und abzuholen. Da müssen wir oft warten“, sagt Ursula Disorbo. „In Kurl gibt es schon länger einen Tunnel, hier dagegen nicht“, sagt Birgit Scheele. Problematisch sei auch, dass Schüler des Öfteren bei Rot noch über die Schienen laufen, bevor sich die Schranken schließen, wie Gabriele Lübke vom Bügelservice GL erklärt. Eine ältere Dame machte es in den letzten Tagen ebenso, wie Passanten berichten. „Die Schranke war auf der einen Seite schon unten, während sie noch über die Gleise lief“, erzählen sie.
Nachteile erwartet niemand durch den Tunnel. „Vielleicht wirkt sich das auch positiv auf den Ortsteil nördlich der Schranke aus“, hofft Frau Sommer vom Drogeriemarkt Sommer. „Die nötige Baustelle müssen wir in Kauf nehmen.“
Der ursprünglich angedachten Lösung mit einer nördlichen Umgehungsstraße trauert sie wie alle anderen nicht hinterher. „Eine Sackgasse wäre nicht gut. Durch den Durchgangsverkehr kommen auch manche Kunden in die hiesigen Geschäfte, die nicht gezielt zu uns wollten“, sagt sie. „Dann wären wir vom nördlich gelegenen Teil Husens und auch von Kamen-Methler abgeschnitten“, stimmt Frau Schäfer von Rainbow Kids zu.
„Mich hätte es nicht so sehr getroffen, aber vor allem für die Geschäfte, die auf Laufkundschaft angewiesen sind, wäre das sehr schlecht gewesen“, meint auch Rainer Rohe.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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