Körne: Trickdieb gibt sich als Polizist aus

Ein Trickdieb hat am Mittwoch, dem 10.09., eine 90jährige Frau um eine größere Bargeldsumme und Schmuck erleichtert.

Was war geschehen?

Ein vertrauensvoll erscheinender Mann in Zivil erwartete nachmittags gegen 17:00Uhr die Frau an der Haustür des Mehrfamilienhauses und zeigte ihr einen Ausweis, der ihn als Polizist ausweisen sollte.

Angeblicher Einbruch

Er behauptete, der Polizei seien 2 jugendliche Diebe ins Netz gegangen, die u.a. in diesem Haus ihr Unwesen getrieben hatten.

Zudem sei er informiert worden, ihre Wohnungstür habe offen gestanden, und nun wolle er mit ihr kontrollieren, ob etwas gestohlen worden sei.

Als die Frau feststellte, dass ihre Wohnungstür wie immer 2x abgeschlossen war, war sie zwar irritiert, aber nicht skeptisch genug, und gab sich mit der Erklärung zufrieden, die Einbrecher hätten sicherlich einen Dietrich benutzt und die Tür wieder zugezogen.

Nachdem sie in der Wohnung waren, schaute sie im Beisein des Mannes an den Stellen nach, wo sie ihre Barschaften und Schmuck deponiert hatte, um festzustellen, dass nichts gestohlen worden war.

Trickdieb lenkt Frau ab

Das sollte sich ändern, denn während sie der Aufforderung des falschen Polizisten nachkam, ihren Ausweis zu holen und andere für die Ermittlung wichtige Dinge zu erledigen, trieb der Mann sein Unwesen und nahm die ihm voller Vertrauen gezeigten Sachen an sich.

Mit der Bemerkung, er habe gerade einen Anruf erhalten und müsse sofort weg, käme aber später mit einer Kollegin wegen der Spurensicherung zurück, machte er sich aus dem Staub.

Telefon versteckt

Als der Verdacht aufgekommen war, dass sie einem Ganoven auf den Leim gegangen war, wollte die Bestohlene die Polizei anrufen, fand aber ihr Telefon nicht auf der Ladestation.

Der „freundliche Polizist“ hatte es in ihrer Manteltasche "abgelegt".

Polizei schaltete sich ein

Zu einem späteren Zeitpunkt kam die Polizei, die grundsätzlich zu zweit und in Uniform erscheint, und nahm das Diebstahlopfer mit aufs Polizeipräsidium.

Dort musste sie sich über 300 Fotos von bekannten Ganoven ansehen, aber der Trickdieb war nicht dabei.

Der aufregende Tag endete gegen 21:00Uhr und ging später in eine schlaflose Nacht über.

Trickdiebstahl nicht versichert

Abgesehen von der traurigen Erkenntnis, dass ihr wertvoller Schmuck und Bargeld gestohlen wurde, musste sie zusätzlich von der Versicherung erfahren, dass diese im Falle eines Trickdiebstahls nicht für den entstandenen Schaden aufkommt.

Seelischer Schaden

Zurück bleibt die Feststellung, dass „nur“ Sachwerte abhandengekommen sind, aber kein körperlicher Schaden angerichtet wurde.

Wie es mit dem seelischen aussieht, kann sich jeder vorstellen.

Woher wusste der Dieb, dass sich sein "Engagement" lohnen würde?

Auf diese Frage gibt es bisher leider keine Antwort, doch es liegt die Vermutung nahe, dass das Opfer entweder ausspioniert wurde oder es einen Tippgeber gibt.

Autor:

Volker Oestreicher aus Dortmund-Ost

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