Im Interview // Asselns Pfarrer Ulf Schlüter ist neuer Superintendent
19 Jahre und 31 Tage war er in der der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Asseln zuhause, nun wechselt er zum Evangelischen Kirchenkreis Dortmund: Seit 1. Januar arbeitet Pfarrer Ulf Schlüter als hauptamtlicher Superintendent. Der Kirchenkreis besteht aus den fusionierten Kirchenkreisen von Dortmund und Lünen.
Zuletzt ist er immer wieder auf dem Hellweg, in der Lutherkirche oder im Gemeindehaus angesprochen worden auf seinen Abschied.
asseln. „Fast immer war die Botschaft eine doppelte. Fröhliche Glückwünsche einerseits und manches Bedauern andererseits hielten sich die Waage“, verrät Schlüter in seinen Abschiedworten im Gemeindebrief, die er schlicht „Auf Wiedersehen!“ überschrieben hat. Sein Arbeiten und Leben in der Gemeinde, mit den Menschen und in der wunderschönen Kirche „war und ist ein großes Geschenk", so Schlüter, seit dem 1. Januar 2014 nun hauptamtlicher Superintendent des Dortmunder Kirchenkreises.
Der Ost-Anzeiger sprach mit Pfarrer Ulf Schlüter über seine bisherige Gemeinde und seine neuen Aufgaben.
Was ist Ihnen von Ihrer Zeit in Asseln besonders in Erinnerung geblieben?
Ulf Schlüter: Ein wichtiges Ereignis war etwa die 100-Jahr-Feier der Lutherkirche vor sieben Jahren. Das Gebäude gehört für mich zu den Schätzen der Gemeinde und ist eine der schönsten Kirchen in Dortmund und ganz NRW; dies wurde uns vor wenigen Wochen noch einmal von einem ausgewiesenen Experten bestätigt. Auch das 450-jährige Reformationsfest in Asseln im Jahr 2010 gehört sicher zu den hervorgehobenen Ereignissen.
Was schätzen Sie an Asseln besonders?
In Asseln gibt es – Gott sei Dank - Menschen, die sich sehr stark in der Gemeinde engagieren. Eine große Verbundenheit zur Lutherkircheund ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein verbinden sich hier mit der Bereitschaft, neue und zeitgemäße Formen des Gemeindelebens auszuprobieren.
Wie sieht Ihr neuer Aufgabenbereich als Superintendent aus?
Zum 1. Januar wird ein neuer Kirchenkreis aus vier vorherigen Kirchenkreisen gebildet. Ich bin dann als neuer Superintendent für zentrale Aufgaben zuständig, unter anderem für zwei Fachbereiche des Kirchenkreises und das Diakonische Werk. Wichtig wird es sein, die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und den zentralen Diensten gezielt zu fördern. Ein anderer Aspekt ist, dass ein Superintendent im Auftag der Landeskirche die Aufsicht über das kirchliche Leben in einer Stadt bzw. einer Region wahrnimmt.
Werden Sie weiter in Asseln wohnen?
Da ich bisher in einer Pfarrdienstwohnung der Asselner Gemeinde wohne, werde ich nach Sölde umziehen. Zumal ich aber damit nicht weit von meiner alten Gemeinde weg wohne, hoffe ich doch, einige Verbindungen nach Asseln auch halten zu können. Meine alte Stelle ist ausgeschrieben und wird hoffentlich bis Sommer 2014 neu besetzt.
Mit Ihrem Vorgänger Paul-Gerhard Stamm verbindet Sie ein ähnlicher Weg. Haben Sie noch Kontakt?
Wir sind Kollegen und vor allem Freunde. Sieben Jahre haben wir gemeinsam als Pfarrer in der Asselner Gemeinde gewirkt. Unser paralleler Weg ist aber reiner Zufall.
Wie sind Sie nach Asseln gekommen?
Ich hatte sechs Jahre lang in Schwerte für die westfälische Landeskirche gearbeitet. Als 1994 in Asseln eine Pfarrstelle frei wurde, rief mich Paul-Gerhard Stamm an und fragte, ob ich jemanden wüsste, der nach Asseln wolle, da ich viele Vikare aus der Ausbildung kannte. Ich sagte sofort, dass ich Interesse hätte, und wurde dann auch als Pfarrer in Asseln gewählt.
Was wünschen Sie Ihrer alten Gemeinde?
Ich hoffe, dass sich die Asselner weiter in der Gemeinde engagieren und ihrem bisherigen Weg folgen. Besonders im Familienzentrum haben immer viele junge Familien mitgearbeitet und so ihren Ort in der Gemeinde gefunden – das wird hoffentlich auch künftig so sein.
Am Sonntag, 12. Januar, wird Ulf Schlüter offiziell verabschiedet. Um 15 Uhr leitet er zum letzten Mal den Gottesdienst in der Lutherkirche am Asselner Hellweg 118. Im Anschluss lädt das Presbyterium alle Interessierten ins Ev. Gemeindehaus, Asselner Hellweg 161, ein.
Weitere Infos zum Wechsel - speziell die Gemeinde betreffend - gibt es hier.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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