Freundschaften fürs Leben: Amerikanische Austauschschüler zum zweiten Mal an der GSG zu Besuch
Wo New York liegt, wissen die meisten Deutschen. Ebenso Chicago oder Los Angeles. Aber Waukee? Die Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Brackel haben sicher kein Problem damit: Ihr Schüleraustausch führt sie regelmäßig in den Ort.
Waukee liegt in Iowa und ist ein Vorort von Des Moines, der Hauptstadt des Staates. Seit 2002 fahren die deutschen Schüler alle zwei Jahre dorthin. Eingefädelt hat das ganze GSG-Lehrerin Christiane Schwarz, die im Internet auf Susan Sandholm-Petersen traf, die an der Middle School in Waukee Deutsch unterrichtet.
Englischlehrerin Michaela Pfeiffer hat den diesjährigen Austausch organisiert. Damit löst sie Christiane Schwarz ab, bei der sie sich auf der Begrüßungsfeier mit einem großen Portrait bedankte. Auch für die US-Kollegen hatte sie ein Geschenk: Revier-Kohle in Dosen.
Offizielle Begrüßungsfeier im PZ in Brackel
Gerald Baars, ehrenamtlicher Leiter der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft in der Auslandsgesellschaft NRW, betonte im Rahmen der offiziellen Begrüßungsfeier am Montagnachmittag, dass die Gäste ein Teil der Familie sind. Auch Stadträtin Waltraud Bonekamp und die US-amerikanische Generalkonsulin Janice Weiner waren sich sicher, dass Freundschaften fürs Leben entstehen.
In Deutschland wird den Jugendlichen aus Waukee die Gruppe umfasst klassenübergreifend Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 bis 11 vom 15. bis zum 23. März so einiges geboten. So stand der Besuch des Spiels Borussia Dortmund gegen Werder Bremen, für das Ex-BVB-Spieler Lars Ricken persönlich die Karten besorgt hat, auf dem Programm. „Das war ein Highlight, da unsere Gäste sehr sportbegeistert sind“, freut sich Michaela Pfeiffer.
Außerdem gibt es eine Fahrt nach Köln und einen Besuch in Hattingen plus Ritterfest auf Burg Blankenstein. Aber es bleibt auch Zeit für die Schüler, alleine etwas zu unternehmen. „Ein paar sind sogar in die Niederlande gefahren, um ihren Gästen das Meer zu zeigen, da Waukee mitten in den USA liegt“, so Michaela Pfeiffer.
In Amerika haben die deutschen Schüler und Lehrer nur gute Erfahrungen gemacht. „Alle waren sehr nett und gastfreundlich“, beschreibt Michaela Pfeiffer. „In den USA sind die Schulen besser ausgestattet als bei uns“, erzählt Jan Pogadl, der 2004 in Waukee dabei war. „Es ist viel moderner“, stimmt Davina Hasse zu, die vor zwei Jahren dort war. Mit ihrem Austauschgast Rachel Lienemann, die zum ersten Mal in Deutschland ist, war sie schon Eislaufen. Rachel gefällt es hier gut: Sie sagt, dass die Menschen in Deutschland offener sind als in den USA.
Im Oktober folgt der Gegenbesuch in Iowa
Zum sechsten Mal werden im Oktober 25 GSG-Schüler mit vier Aufsichtspersonen in die USA fliegen. Von der amerikanischen Seite ist dies erst der zweite Gegenbesuch. Nach 2007 war 2010 ein weiterer Besuch geplant, der wegen der Wirtschaftskrise abgesagt wurde. Teilweise hatten die amerikanischen Eltern aber auch Angst, ihre Kinder so weit wegzuschicken. „Da brauchte es viele Überredungskünste“, wie Michaela Pfeiffer erklärt.
Auch sprachlich haben die deutschen Schüler den 14 amerikanischen einiges vorraus. Während die Schüler hier das ganze Jahr Englischunterricht haben, lernen die Amerikaner nur acht Wochen am Stück Deutsch und dann ein ganzes Jahr lang gar nicht.
Für den Austausch müssen die Schüler auch Opfer bringen. Neben den Kosten, für die es keine Zuschüsse gibt, sind dies die Herbstferien. „Dadurch, dass wir noch eine Woche Schulzeit dranhängen können, sind wir drei Wochen zu Gast in Waukee“, sagt Michaela Pfeiffer. Die amerikanischen Jugendlichen kommen in ihren einwöchigen Frühlingsferien, an die sie drei Tage drangehängt haben.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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