Finanzpolitik und Gemeinwohl: 9. Unternehmertag der Kommende Dortmund

Beim Unternehmertag der Kommende Dortmund waren (v.l.): Ulrich Leitermann, Dr. Richard Böger, Steffen Kanitz (MdB), Steffen Kampeter (MdB), Marie-Luise Dött (MdB), Bundesvorsitzende im Bund Katholischer Unternehmer, Erzbischof Hans-Josef Becker, Otto Beim Kentzler und Prälat Dr. Peter Klasvogt, Direktor der Kommende Dortmund. | Foto: Kommende Dortmund
  • Beim Unternehmertag der Kommende Dortmund waren (v.l.): Ulrich Leitermann, Dr. Richard Böger, Steffen Kanitz (MdB), Steffen Kampeter (MdB), Marie-Luise Dött (MdB), Bundesvorsitzende im Bund Katholischer Unternehmer, Erzbischof Hans-Josef Becker, Otto Beim Kentzler und Prälat Dr. Peter Klasvogt, Direktor der Kommende Dortmund.
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Um die Finanzpolitik als Dreh- und Angelpunkt europäischer Politik ging es beim 9. Unternehmertag der Kommende Dortmund in Brackel. Zu den Stichworten – Steuern, Gemeinwohl, Gerechtigkeit – skizzierte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker „Leitlinien für eine redliche Finanzpolitik“ vor den 166 Gästen im Westfälischen Industrieklub in Dortmund.

Redlich sei eine Finanzpolitik dann, wenn sie erkennbar an Gemeinwohl und Gerechtigkeit ausgerichtet sei, erläuterte Erzbischof Becker. Zur Finanzierung des Gemeinwohls dienten Steuern. In diesem Zusammenhang kritisierte es der Erzbischof, „wenn internationale Konzerne durch weltweit ausgespannte Konstruktionen ihre Steuerlast auf ein inakzeptables Minimum zu reduzieren wissen“. Eine globale Welt erfordere eine globale Finanzpolitik.

Dieser Ansicht war auch Steffen Kampeter, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, der das Hauptreferat hielt. Er wies aber zugleich auf die Schwierigkeit bei der Festsetzung entsprechender Regelungen im europäischen oder gar globalen Rahmen hin. Er erinnerte an die bestimmenden Trends der Globalisierung und Digitalisierung hin. Dadurch würden alte Ordnungen zerfallen. Es sei Aufgabe der Politik, Komplexität zu reduzieren und neue Ordnungen zu begründen.

In einer Antwort mahnte Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der Signal Iduna-Gruppe eine „Verlässliche Finanzpolitik als Grundlage für die Altersversorgung“ an. Planungssicherheit sei wichtig für das finanzielle Engagement von Versicherungen.

Die Kommende lädt mit der Bank für Kirche und Caritas sowie dem Bund Katholischer Unternehmer einmal im Jahr zum Unternehmertag ein. Dabei geht es um ethische und gesellschaftliche Erwartungen an unternehmerisches Handeln. In diesem Zusammenhang steht auch der Unternehmerpreis „erfolgreich nachhaltig 2016“, den Dr. Richard Böger von der Bank für Kirche und Caritas Paderborn vorstellte. Zehn „Kundschafter“ werden dafür Unternehmen vorschlagen, die sich in besonderer Weise ihrer ethischen Verantwortung stellen, etwa im Umgang mit den Mitarbeitern, im Ausbildungsangebot oder bei der Berücksichtigung ökologischer Aspekte. Die Preisträger werden beim nächsten Unternehmertag im kommenden Jahr präsentiert.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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