Ferienspiele führen in die „Levante“: Bei den Brackeler Ferienspielen entsteht ein orientalisches Dorf
Teppiche knüpfen, morgenländisch anmutenden Schmuck gestalten und fernöstliche Speisen genießen: Zahlreiche Aspekte des orientalischen Lebens spielen bei den Brackeler und Asselner Ferienspielen im „Brauks“ eine große Rolle.
Das Motto der Ferienspiele lautet „Ein kleines orientalisches Dorf in der Levante“. Der historische Begriff „Levante“ bezeichnet die Länder des östlichen Mittelmeerraums. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Angebote im „Brauks“, der Jugendfreizeitstätte in Brackel. Das Küchenzelt hat eine Außenbäckerei mit Holzofen. „Die Bäckerei Grobe hat uns zwei Eimer Teig gespendet“, freut sich Sebastian Rüther. Gekocht wird auch von der syrisch stämmigen Cheraz Elias, der Mutter eines Besuchers. In einem anderen Zelt werden Teelichte aus alten Dosen und Einmachgläsern hergestellt. Auch in einem Tanzworkshop können die sechs- bis elfjährigen Kinder ihr Talent unter Beweis stellen. Auch der angrenzende Sportplatz der Sportfreunde Brackel 61 hat geöffnet.
Die Ferienspiele wurden in den vergangenen Jahren als gemeinsame Brackeler und Asselner Ferienspiele von der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft mit auf die Beine gestellt. „Die Vorbereitung lief wie immer stressig“, beschreibt Sebastian Rüther, stellvertretender JFS-Leiter des „Brauks“. „Aber als alles in die Wege geleitet war, lief es super. Die Kinder sind zufrieden, und darum geht es.“ Alle arbeiten Hand in Hand. „Die Zusammenarbeit klappt gut“, bestätigt Stephan Kühl, der mit Kollegin Sina Franke von der JFS Wickede die Brackeler Kollegen unterstützt.
Bei der offiziellen Eröffnung am Montag bedankte sich der stellvertretende Bezirksbürgermeister Ulf Katler für die Organisation. Unterstützt werden die Ferienspiele durch die Bezirksvertretung und die Sparkasse sowie den Brackeler Gewerbeverein, der die Taler sponsert. „Das Jugendrotkreuz hat uns die Zelte aufgebaut“, dankt JFS-Leiterin Carmen Adrian-Shaw. Auch die die Evangelische Jugend Brackel von der Arent-Rupe-Villa und die Psychologische Beratungsstelle Brackel helfen.
„Bei uns weben die Kinder süße kleine Teppiche“, erzählt Veronika Güthe. „Dafür haben wir in der Holzwerkstatt einen Webrahmen in Auftrag gegeben.“ Sie findet es interessant, was für unterschiedliche Stimmungen in den einzelnen Zelten herrschen. "In der Holzwerkstatt ist es sehr laut, während bei uns eine chillige Atmosphäre ist.“ Schön findet sie, dass die Kinder in Ruhe schauen können, was ihnen liegt.
Bei den Kindern kommen die Ferienspiele gut an. Eleni (10) findet sie super: „Es ist sehr toll. Ich habe in der Schneiderei einen schönen Lederbeutel gebastelt. Jetzt bemale ich eine Fliese.“ Sophie (10) gefallen besonders die Holzarbeiten, genau wie Fiona (7).
Im Zelt von David Mellin und Marvin Eil werden Fliesen per Keramikfarben mit orientalischen Mustern bemalt. Zum Trocknen werden sie in den Ofen gelegt. „Bei den ersten haben wir ihn zu heiß eingestellt, sie sind leicht angebrannt“, erklärt David Mellin, der schon mehrfach mitgemacht hat. Die Kunststudenten der TU führen auch Buch, wie lange die Kinder da sind. „So klappt das mit der Entlohnung mit den Talern besser.“ 75 der insgesamt 160 Kinder waren heute da.
Steckenkamele und Schatullen entstehen in der Holzwerkstatt mit Dennis Apel und Peter Machus. „Wir haben auch Aufträge von anderen Zelten bekommen, etwa für ein Fliesenregal“, berichtet Dennis Apel.
Neu sind die Plastiktaler, die die Kinder für ihre „Arbeit“ verdienen. Sie wurden von der Bezirksvertretung spendiert, wie Sebastian Rüther berichtet. „Die vorherigen Taler waren aus Papier, die haben die Kinder immer zu Hause für das nächste Jahr gehortet. Jetzt wurde es Zeit für eine Währungsreform“, sagt er schmunzelnd.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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