„Eine Schüssel voller Mitgefühl“: Der Dortmunder Michael Saatkamp hilft Kindern in Indien

Angefangen hat alles mit einer Suppenküche in Indien: 2009 gründete Michael Saatkamp, ehemaliger Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Asseln, mit Freunden den gemeinnützigen Verein „ A Bowl of Compassion“. Übersetzt heißt dies: „Eine Schüssel voller Mitgefühl“. Mittlerweile ist eine ganze Schule dazugekommen.

Es braucht nur fünf Euro, um in Indien einem Menschen täglich eine warme Mahlzeit zu ermöglichen. „Und das für einen ganzen Monat“, erklärt Saatkamp. Geholfen wird vor allem kastenlosen Kindern.
Gemeinsam mit dem Inder Murari Singh kümmert sich Saatkamp um „A Bowl of Compassion“. Singh hatte selbst bereits Hilfskonzepte zur Unterstützung von Schulen und medizinischen Notstellen entworfen. Barbara Dahlhoff und Marcel Fleitmann gehören auch zum Team. „Barbara Dahlhoff ist eine gute Freundin und ehemalige Arbeitskollegin bei der Caritas“, erklärt der Wickeder. Sie war die erste, die er für sein Projekt gewinnen konnte. „Marcel Fleitmann ist unser Kassenwart und ebenfalls ein guter Freund. Durch seine Erfahrungen als Steuerberater ist er eine sehr große Hilfe.“
Die ersten Spender waren Familie und Freunde. „Vor allem zu Beginn des Projektes unterstützte uns die KJG Neuasseln-Brackel mit Spendenaktionen unter dem Motto ‚Fill the Bowl‘.“ Auch das Anna-Zillken-Berufskolleg, die AWO Derne und EON Ruhrgas gehören dazu. Wichtige Unterstützung liefert auch die AG „IKG meets India“ an Saatkamps alter Schule. 16 Achtklässler sammeln Spenden, etwa am Tag der offenen Tür“, erklärt Refrendarin Daniela Riedel.
Auch die Bildung kommt nicht zu kurz. „Wir möchten mehr tun als nur Essen austeilen. Eine Schulausbildung ist für kastenlose Kinder ein großes Privileg“, erklärt Saatkamp. „Wir haben mittlerweile 80 bis 85 Kinder bei uns aufgenommen.“ Im Anschluss an Grund- und Mittelschule haben die Kinder bereits einen Platz an einer nahegelegenen Highschool sicher. Wenn sie ihr Examen erfolgreich abschließen, können sie an der Universität studieren.
Leider senden nicht alle Eltern ihre Kinder regelmäßig zur Schule, da sie die Dringlichkeit der Schulbildung nicht anerkennen. „Es ist ein steiniger Weg, denn viele Eltern schicken ihre Kinder aufgrund von finanziellen Nöten zum Betteln auf die Straßen“, bedauert Saatkamp.

Weitere Infos, etwa zu Spendenmöglichkeiten, und einen Blog gibt es auf der Homepage.