Dortmunder U kommt den Narren griechisch vor // Besuch bei den Wagenbauern der KG Rot-Gold Wickede

Bauen schon seit Wochen in einer Halle in Marten eifrig am Karnevalswagen für die KG Rot-Gold Wickede: (v.l.) Jürgen Hüttner, Peter Meyer und Manfred Heyer. | Foto: Günther Schmitz
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  • Bauen schon seit Wochen in einer Halle in Marten eifrig am Karnevalswagen für die KG Rot-Gold Wickede: (v.l.) Jürgen Hüttner, Peter Meyer und Manfred Heyer.
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VON TOBIAS WESKAMP

Das Dortmunder U kriegt sein Fett weg: „Da kann man nicht frohlocken, das kost‘ den Bürger die letzten Socken“. So lautet das Motto des diesjährigen Motiv-Wagens der Karnevalsgesellschaft Rot-Gold Wickede. Doch wie entsteht so ein Wagen eigentlich?

Verraten sei bereits: Das Motiv 2012 zeigt das Dortmunder U, dem das Dach der Athener Akropolis aufgesetzt wird. Das Ganze läuft unter dem Namen „U-Kropolis“, „da das U ein Fass ohne Boden ist“, wie Peter Meyer von Rot-Gold Wickede erläutert. „Wir schaffen so einen internationalen Bezug auf Griechenland“, schmunzelt er. Ausgedacht hat sich das Thema der Rot-Gold-Vorstand. Sorgen, dass es im Zug Dubletten von anderen Vereinen geben könnte, hat Meyer nicht. „Darauf achtet der Festausschuss.“
Zuerst wird eine kleine Handskizze angefertigt. Diese rechnet Meyer dann auf die endgültigen Proportionen um, was das schwierigste ist. Teilweise muss auch nachgebessert werden. So sollte die Figur eigentlich etwas kleiner sein. „Das passen wir noch an“, sagt Meyer. „Damit kenne ich mich aus. Das ist das siebte oder achte Motiv, an dem ich mitbaue. Von Wagen zu Wagen lernt man dazu.“

"Dreigestirn" baut in Marten den Motivwagen

Das „Dreigestirn“, das die U-Kropolis in einer großen, unbeheizten Halle in Marten baut, setzt sich aus dem 2. Organisationsleiter Peter Meyer, Jürgen Hüttner und Manfred Heyer zusammen. „Styropor, Vogeldraht, Holz das sind die Materialien, aus denen unsere Wagen hauptsächlich bestehen“, erklärt Meyer.Teilweise werden auch Verschnitte von den vorherigen Jahren genutzt. „Wir lagern alles in einem größeren Keller in Wickede.“ In der Martener Halle bauen auch die anderen Vereine ihre Wagen. Alle stehen nebeneinander, und die Bauer der jeweiligen Vereine geben sich gegenseitig Tipps, wie Brigitte Weber, die „gute Seele“ der Wagenbauhalle, erläutert.
Zwischen 100 bis 200 Stunden investieren die Wagenbauer in das Motiv. „So genau kann man das nicht zählen“, sagt Meyer. „Meine beiden Mitbauer sind Rentner, aber ich bin noch regelmäßig auf Montage unterwegs.“ Angefangen haben die drei zwischen Weihnachten und Neujahr. Probleme gab es vor allem durch die kalten Temperaturen der letzten Wochen. Dadurch wollte der Kleber nicht richtig haften.
Beim Umzug werden sie zu viert auf dem von einem Abschleppwagen gezogenen Wagen stehen und Kamelle werfen: Neben Meyer Rot-Gold-Präsident Werner Matheoschat, Geschäftsführerin Barbara Felsch und ein DJ. Dabei sind sie dem Wetter schutzlos ausgeliefert. „Wir haben keine Heizung. Nur gegen den Regen können wir uns mit Überziehern schützen“, so der Wagenbauer.
Das Wurfmaterial besteht neben Süßigkeiten auch aus einer Überraschung. „Nur soviel: Es wird zum Motiv passen“, verrät Meyer.
Beim Zug wird auch viel auf Sicherheit geachtet. So werden in den Kurven keine Kamelle geworfen, da dies zu gefährlich ist. „Kinder könnten auf die Straße laufen und unter den Wagen geraten. Wir haben zwar wie alle Wagen neben jedem Rad ein Mitglied laufen, das aufpasst, aber sicher ist sicher“, sagt Meyer. Auch die Polizei passt auf. Begleitet wird der Wagen zudem von den Gardemädchen und den Ornatsträgern.
Finanziert wird der Wagen allein vom Verein. „Wir bemühen uns, mit wenig Geld viel zu bauen“, so Peter Meyer. „Der Wagen ist unser Aushängeschild.“

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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