Demografischer Wandel und steigende Preise - Rewe Dortmund legt Geschäftsbericht 2010 vor

Die Rewe Dortmund Großhandel eG zieht ein positives Fazit der Geschäftsentwicklung im Bereich Einzelhandel in 2010.

So lag der Einzelhandelsumsatz der zur Rewe gehörenden Geschäfte im vergangenen Geschäftsjahr bei 2,776 Milliarden Euro und damit um 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert.
„Wir sind zurück auf Wachstumspfad“, erklärt Heinz-Bert Zander, Sprecher des Vorstands, bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2010 in der Genossenschaftszentrale am Asselner Hellweg. Die Geschäfte in der Hand selbständiger Kaufleute legten beim Umsatz zu, während die filialisierten Märkte leicht Umsatz verloren; insgesamt entwickelten sich Märkte mit einer Fläche von 800 m² und mehr deutlich besser als die kleineren Märkte. Die selbständigen Kaufleute der Rewe erzielten gute Betriebsergebnisse, die auf Vorjahresniveau lagen. „Im Supermarktbereich, dem Kerngeschäftsfeld der Genossenschaft, konnten die Mitglieder und Kunden der Rewe erneut stärker als der Markt wachsen“, sagt Heinz-Bert Zander, Sprecher des Vorstandes. 2011 rechnet Rewe mit steigenden Umsätzen. Im Großhandelsbereich wurde ein leichtes Plus erzielt. Die Umsätze legten um 1,3 Prozent zu; das Umsatzvolumen lag in 2010 bei 1,93 Milliarden Euro. Elf Standorte wurden neu eröffnet, 35 Märkte umgebaut oder erweitert.

Preise werden weiter steigen

Die Lebensmittelpreise werden weiter steigen, vermutlich um drei bis vier Prozent in 2011, prophezeit Vorstandsmitglied Rudolf Helgers. Grund seien vor allem steigende Nachfragen aus Asien. Zu bedenken sei, dass die Preise bisher ständig gesunken seien.
Die abgebrannte Fleischerei in Asseln wird neu aufgebaut. „Wir gehen davon aus, dass wir im November mit der Wurstproduktion beginnen können“, so Zander. Wegen verschärfter Lärmschutzvorschriften zog sich der Beginn des Baus in die Länge . „Es gab auch einige wenige Gegenstimmen, die uns Steine in den Weg legten. Generell gelten wir aber als guter Nachbar mit guten Arbeitsplätzen“, erklärte Zander. Er zweifelt er aber daran, ob sich Individuell- und Gemeinschaftsinteressen im Gleichgewicht befinden. Ein Vorteil ergibt sich für Mitarbeiter, die zur Zeit in Oer-Erkenschwick arbeiten: Sie können wieder an ihre Arbeitsplätze in Dortmund zurückkehren.

Demografischer Wandel ein Problem

Als ein Problem auch für Rewe sieht Zander den demografischen Wandel. Gesundheitstage und Bewegungsschulungen sollen älteren Mitarbeitern helfen. Fachkräftemangel ist ein weiteres Problem. Rewe will dem gegensteuern, indem noch mehr ausgebildet und geschult werden soll, Mitarbeiter genauso wie Quereinsteiger.
Discounter, die über ein relativ geringes Warenangebot verfügen, aber dadurch geringere Preise haben, sind eine Konkurrenz zu Rewe. Dem will Rewe mit mehr Qualität entgegenwirken, sowohl bei den Produkten als auch bei der Bedienung. Als einen Vorteil der Supermärkte führt Zander an, dass es dort auch Theken mit Bedienung gibt, an denen etwa das Steak in der gewünschten Dicke zugeschnitten werden kann. Das Sortiment der Märkte ist stets standortbezogen, je nach Nachfrage. Bei Obst und Gemüse wurden durch eine Frische-Offensiv Umsatzanteile dazugewonnen.

Regionale Erzeuger ­werden gefördert

Um die regionale Landwirtschaft zu fördern, setzt Rewe verstärkt auf deren Produkte. So bezieht sie von den Bauern in der Umgebung faire Milch, bei der die Erzeuger zehn Cent auf den Milchpreis drauf bekommen. Neu ist auch Frischgeflügel, das längere Aufzucht und mehr Platz erhält. Infrastrukturen sollen so erhalten werden. Auch gesellschaftlich engagiert sich Rewe: Das Unternehmen ist Mitglied der Stiftung NRW geworden, die sich für den Naturschutz einsetzt. Auch der Familienblock von Borussia Dortmund wird von Rewe gesponsert. Der BVB-Familientag wird von Rewe unterstützt, genau wie ein Grundschulprojekt, das gesunde Ernährung, Bewegung und Spaß am Lernen fördert. Auch Fußball- und Handballvereine werden unterstützt, etwa durch gratis Trikots. Und durch die Sterntaler-Aktion konnten 14 500 Kinderwünsche erfüllt werden. Die Stiftung Rewe Dortmund unterstützt nach wie vor karitative und soziale Projekte.

Produkte werden auch auf EHEC untersucht

Die EHEC-Krise war auch für Rewe ein Problem. „Die Menschen in Deutschland reagieren reflexartig. So wurden etwa keine Gurken gekauft, egal wo sie herkamen“, erklärt Hellgers. Auch der Absatz korrespondierender Produkte wie Salatsaucen litt darunter. Die Risikoanalytik bei Rewe wurde daraufhin auf EHEC erweitert. „Als das Robert-Koch-Institut Entwarnung gab, konnten wir die Ware gar nicht so schnell herschaffen wie sie verlangt wurde“, so Hellgers weiter.

Daten & Fakten:

- Die Rewe Dortmund Großhandel eG ist eine eigenständige, regional tätige Genossenschaft der Rewe Group. Sie ist ein Zusammenschluss von fast 400 selbständigen Einzelhändlern mit über 520 Märkten.
- Absatzgebiet ist NRW mit den Schwerpunkten Ruhrgebiet und Niederrhein. Besonderes Interesse gilt der Vermarktung von Produkten aus der Region, um die Wirtschaft zu unterstützen und Jobs zu sichern.
- Der Umsatz betrug 2010 2,776 Milliarden Euro. 1 488 Mitarbeiter und 45 Azubis arbeiteten am Stammsitz Dortmund.
- Die Rewe Group ist einer der führenden deutschen sowie europäischen Handels- und Touristikkonzerne und wurde 1927 gegründet. Die Rewe Group beschäftigt mit einem Umsatz von 49,8 Milliarden Euro in 16 Ländern Europas rund 319 000 Mitarbeiter.