Bustour der Ausbildungsscouts als vollen Erfolg verbucht // Ergebnisse bei Grobe in Brackel präsentiert
Im März waren die „Ausbildungsscouts“ gemeinsam mit 20 Jugendlichen mit Hauptschul-Abschluss auf Tour. Jetzt zogen die Verantwortlichen im Rahmen eines Pressegesprächs bei der Bäckerei Grobe in Brackel ein überaus positives Resümee ihrer Aktion.
Auf Initiative der Geschäftsführungen des Jobcenters und der Agentur für Arbeit Dortmund waren diese Scouts gemeinsam mit Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Vertretern der Kreishandwerkerschaft, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und des Deutschen Gewerkschaftsbundes von Betrieb zu Betrieb gefahren, um für die Jugendlichen Ausbildungsstellen bei den hiesigen Unternehmen zu gewinnen.
Wie wichtig diese Mission ist, zeigt ein kurzer Blick auf die Fakten. Gerade einmal 22 Prozent der Hauptschulabsolventen*innen fanden im Schulentlassjahr 2014/15 unmittelbar einen Ausbildungsplatz. Eine alarmierend niedrige Quote, wie Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Dortmunder Jobcenters Dortmund betont. „Alle beteiligten Akteure machten dieses Thema zur Chefsache. Es darf nicht sein, dass diese Jugendlichen beim Ausbildungsmarkt auf der Strecke bleiben. Ein Hauptschul-Abschluss ist eine gute Basis für eine Berufsausbildung beispielsweise im Handwerk, in der Gastronomie oder in der Pflege. Dafür haben wir öffentlich geworben“, so Neukirchen-Füsers weiter.
Mit Erfolg. Bei Grobe an der Oesterstraße präsentierten die „Ausbildungsscouts“ drei Ausbildungsverträge im Bäckerei-Handwerk als Ergebnis Ihrer Tour. Sechs weitere Jugendliche wurden zu Vorstellungsgesprächen oder zu Probearbeiten eingeladen. Im Nachgang erhielten zwei Personen anderweitige Ausbildungsverträge, zwei entschieden sich für den weiteren Besuch eines Berufskollegs, einer nahm eine Zwischenbeschäftigung auf. Ein weiterer Teilnehmer nimmt an der durch die Agentur für Arbeit in Dortmund geförderte „Assistierten Ausbildung“ teil.
„Wir helfen dabei, Betriebe und potentielle Auszubildende zusammen zu bringen. Es gibt keinen Grund, dass eine Stelle unbesetzt bleibt, denn auch vermeintlich schwächeren Bewerbern können wir bewährte Unterstützungsmöglichkeiten anbieten. Ob ausbildungsbegleitende Maßnahmen, Einstiegsqualifizierungen oder die assistierte Ausbildung, für jeden jungen Menschen bieten wir individuelle Lösungen an. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass es ohne die kontinuierliche Meldung von Berufsausbildungsstellen und die Bereitschaft der Arbeitgeber, sich auch anderen Bewerbergruppen zu öffnen, schwerer werden wird, den Fachkräftebedarf in Zukunft zu decken“, erklärte Dirk Engelsking, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit in Dortmund.
IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, betonte, dass nicht jeder in seinem Traumberuf einen Ausbildungsplatz finden könne. Dabei sei auch eine gewisse Flexibilität gefragt. Auf dem Ausbildungsmarkt gehe bis Ende des Jahres noch etwas. Aktuell sind auf der IHK-Lehrstellenbörse immer noch 107 freie Ausbildungsplätze verfügbar.
„Im Handwerk suchen wir noch Azubis für das Fleischer-, Gebäudereiniger-, Dachdecker, Friseur und Malerhandwerk. Gerne leiten wir auch Bewerbungsunterlagen an die entsprechenden Innungsbetriebe weiter“, stellt der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Volker Walters in Aussicht.
Nicht nur für die Jugendlichen war die Bustour ein voller Erfolg. „Wir haben auch die Anzahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze in Dortmund bis zum jetzigen Zeitpunkt um 1,8 Prozent steigern können. Daher haben wir gemeinsam entschieden, dass es zeitnah eine weitere Tour der Ausbildungsscouts geben wird“, betonte Neukirchen-Füsers abschließend.
Hintergrund:
- Laut Bezirksregierung Arnsberg werden maximal 681 Personen in diesem Jahr die Schule mit einem Hauptschulabschluss verlassen.
- Für das Ausbildungsjahr 2016 wurden 3.312 betriebliche Ausbildungsstellen und 4.332 Bewerber/innen gemeldet, davon sind aktuell noch 1.057 Stellen unbesetzt.
- Gleichzeitig stehen dem 1.185 Bewerber/innen gegenüber, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.
- Dazu kommen 572 weitere Personen, die eine Alternative zum 30.9.2016 gefunden haben.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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