Bundesverdienstkreuz am Band für Neuasselner Georg Deventer
Bundespräsident Joachim Gauck hat den Neuasselner Georg Deventer mit dem Verdienstkreuz am Band ausgezeichnet. Dortmunds OB Ullrich Sierau überreichte Urkunde und Auszeichnung jetzt im Dortmunder Rathaus.
Deventer habe sich durch sein jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben, heißt es in der so genannten Ordensbegründung.
Georg Deventer ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Er war fast vier Jahrzehnte bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Dortmund beschäftigt und zuletzt bis 2009 Leiter des Eugen-Krautscheid-Hauses, dem AWO-Seniorenzentrum am Rande des Westparks.
Seit 1976 in der AWO in Dortmund überaus aktiv
Seit 1976 ist Deventer Mitglied der AWO in Dortmund und hat sich hier bereits während seiner Berufstätigkeit weit über das normale Maß hinaus engagiert. Er setzt sich ehrenamtlich ganz außerordentlich für andere, insbesondere sozial benachteiligte Menschen ein. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist ihm die Auseinandersetzung mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus.
Weiterhin wirkt er an der Aufarbeitung der Geschichte der AWO Dortmund mit, stellt Material für interessierte Bürger/innen zusammen und arbeitet der Historischen Kommission des Bundesverbandes der AWO zu. 2013 organisierte Deventer für die AWO Dortmund eine sogenannte Dankeschön-Veranstaltung für rund 400 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Seit 2002 ist Deventer zudem Mitglied des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache – Internationales Rombergpark-Komitee e.V. Bereits 2003 wurde er in den Vereinsvorstand gewählt und bekleidet seit Juni 2013 das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Der Förderverein ist eine Vereinigung von deutschen und internationalen Vertretern des Widerstandes und der Zwangsarbeiter sowie ihrer Hinterbliebenen.
Gegründet von Hinterbliebenen der über 300 Zwangsarbeiter und anderen Opfern des NS-Regimes, die im Frühjahr 1945 im Raum Dortmund von der Gestapo ermordet wurden, wirkt der Verein seit über 50 Jahren für Frieden, Antifaschismus und Völkerverständigung.
Georg Deventer unterstützt die Arbeit der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache und betreut wichtige Aufgabenfelder in der Vorstandsarbeit. So ist er Vertreter des Vereins im Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus und gehört der Veranstaltergemeinschaft an, die jährlich eine Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag in der Steinwache, einem ehemaligen Gestapo-Gefängnis, veranstaltet.
Mit viel Engagement hat Deventer in den Jahren 2008 und 2013 das Projekt „Zug der Erinnerung“ begleitet. Außerdem gehörte Georg Deventer dem Unterstützerkreis an und hat im Zusammenhang mit dieser Aktion u. a. Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz, Theresienstadt und Lidice organisiert.
Weiterhin ist er maßgeblich an der von zahlreichen Dortmunder Prominenten unterstützten Initiative „Dortmunder Manifest“ beteiligt und gehört zu den Initiatoren, die mit diesem Projekt gegen Hass und Gewalt aufrufen. Unermüdlich setzt sich Deventer dafür ein, dass rechter Populismus, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Dortmund keinen Platz finden. Außerdem stellt Georg Deventer die Manifeste in Schulen vor, um auch hier präventiv Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken.
Gegen Neofaschismus und Fremdenfeindlichkeit
2008 gehörte Georg Deventer zu den Mitgründern des Vereins Pro-Dortmund e. V., dessen Vorsitzender er seitdem ist. Der Verein möchte das demokratische Bewusstsein der Bevölkerung fördern und setzt sich für ein friedliches Zusammenleben aller in Dortmund lebenden Menschen ein. Im Mittelpunkt steht die öffentliche Information und Aufklärung über fremdenfeindliche und neofaschistische Aktivitäten in Dortmund.
Deventer mischt sich überall dort ein, wo rechte Tendenzen sichtbar werden und bemüht sich im Vorfeld um Aufklärung und Prävention. Und stets fordert er dazu auf, nachhaltige Zeichen gegen Rechts zu setzen.
Seit Herbst 2013 ist Georg Deventer Mitglied im Vorstand der Fritz-Hüser-Gesellschaft e.V., der Fördergesellschaft des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt. Unmittelbar nach seiner Wahl hat er in verschiedenen Bereichen der kulturellen Netzwerkbildung auch zu anderen Städten, z. B. Hoyerswerda, unverzichtbare Unterstützungsleistung und Impulse erbracht.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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