Besorgte Eltern gefährden Kinder: Arbeitskreis „Schulwegsicherheit“ der Fichte-Grundschule möchte Elterntaxis vermeiden
Viele Eltern bringen ihre Kinder bis direkt vor die Tore der Fichte-Grundschule in Neuasseln, um sie auf dem Schulweg möglichst wenig Gefahren auszusetzen. Allerdings entstehen dadurch Problemsituationen für andere Kinder. Der Arbeitskreis „Schulwegsicherheit“ der Fichte-Schule will mit einer Aktion darauf aufmerksam machen.
Gefährlich wird es für Kinder, die zu Fuß zur Fichte-Grundschule gehen, vor Schulbeginn und nach Schulschluss sowie zum Ende der Offenen Ganztagsschule (OGS), erklärt der Arbeitskreis. Autos halten im absoluten Parkverbot und nehmen Kindern oft die Sicht oder erhören das Risiko durch Wendemanöver. Der Arbeitskreis will die Eltern animieren, ihre Kinder nicht bis direkt vor die Schule zu bringen, erklärt Patrick Grümmer vom Arbeitskreis. Auch der Runde Tisch der Stadt Dortmund unterstützt die Aktion. A diesem Morgen bringen zwar nur wenige Eltern ihre Kinder bis direkt vor die Schule. Sonst sei es aber immer voll, sagt Sükran Daday vom Arbeitskreis. Möglicherweise haben viele Eltern schon vorher von der Aktion erfahren.
Des Öfteren kommt es aber auch an diesem Morgen vor, dass Eltern im absoluten Halteverbot stehen bleiben, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Wenn sie von den Mitgliedern des Arbeitskreises darauf angesprochen werden, reagieren sie meist wenig interessiert. „Oft sagen sie nur ‚was soll ich damit‘ und meinen, es solle mehr Parkplätze geben“, sagt Anita Blankenheim vom Arbeitskreis. „Viele sagen nur ‚wissen wir schon‘ und fahren schnell weiter“, bedauert Sükran Daday. „Sie wollen zwar die Gefahr für ihre Kinder verringern, verursachen sie aber für andere.“ Sie selbst lässt ihre Tochter immer an der Hauptstraße raus. „Sie hat eine Freundin, mit der sie dann zur Schule läuft.“
Einige Eltern steigen sogar aus und tragen ihren Kindern den Tornister bis zu Schule. Ein Taxifahrer, der ein Kind zur Schule bringt und im absoluten Halteverbot stehen bleibt, antwortet nur: „Ah, okay.“ Eine angesprochene Mutter entgegnet, dass es vor der Schule keine Parkplätze für Eltern gibt und das das Problem sei. Auf die Antwort, dass sie ihr Kind ja auch weiter oben aussteigen lassen könnte, sagt sie empört: Ja klar, und dann kommt ein Pädophiler.“ Eine Lösung wäre, die Kinder in Gruppen zur Schule laufen zu lassen, sagt Sven Riedel vom Arbeitskreis.
Das Problem ist schon älter, wie Anwohnerin Esther Förster erzählt. Sie sei schon beleidigt worden, wenn sie sich geweigert habe, über den Gehweg auszuweichen. Vor einigen Jahren gab es zumindest einen Teilerfolg für einen sicheren Schulweg, als eine Überquerung vor dem nahen Rewe-Markt ein Stück versetzt wurde. Der Arbeitskreis hofft vor allem, die Eltern der Schulanfänger zu erreichen. Eltern, die das schon seit mehreren Jahren so machen, seien nur schwer zu überzeugen.
Um das Problem zu lösen, hofft der Arbeitskreis auf zwei Änderungen im Verhalten der Eltern. Auf einem Flyer wird erklärt, dass es an der Holzwickeder Straße von dem Sportplatz des TUS Neuasseln und an der Einmündung in die Haslindestraße an der Straße „Am Funkturm“ gibt, von denen aus die Kinder gefahrlos zu Schule gehen können. Zum anderen hofft der Arbeitskreis auf eine „Freiwillige Einbahnstraße“: Die Eltern sollen die Haslindestraße möglichst nur in einer Richtung befahren.
Eine Überlegung des Arbeitskreises ist es, zusammen mit der Schule die Schüler zu motivieren, möglichst viele Strecken zur Schule zu laufen. Auch der Runde Tisch der Stadt will den Arbeitskreis mit Aktionen zu unterstützen.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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