Beim Pilotprojekt "Schülerhaushalt" können Wambeler Fröbelschüler Demokratie erleben
Mit einem eigenen Budget von 2500 Euro einmal eigene Ideen zeitnah verwirklichen. Das können die Wambeler Fröbelschüler im Rahmen des Pilotprojekts „Schülerhaushalt“ jetzt erproben.
Von einer Feier für die Asylbewerber im Wickeder Flüchtlingsdorf Morgenstraße bis zu Anschaffungen von Sport- und Freizeitgeräten reichen laut der Schülervertreter Gianluca und Benjamin die ersten Überlegungen. Doch nun gilt es für die 92 Förderschüler an der Sendstraße erst einmal, ab dem 20. April ihre Ideen konkret zu formulieren, für diese mindestens fünf Unterstützer zu werben und sie zur Diskussion zu stellen, damit dann am 8. Juni endgültig per Abstimmung über diese Vorschläge entschieden werden kann.
Startschuss beim Info-Vormittag für die Schüler
Unter prominenter Beteiligung durch Josef Niehaus, den Vorsitzenden der Dortmunder Stiftung Jugend und Demokratie, die gemeinsam mit Jugendamt und Jugendring und mit Unterstützung des Schulentwicklungsfonds die Erprobungsphase ermöglicht, sowie durch Brackels Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka hat jetzt die Schülervertretung der Fröbelschule das Projekt „Schülerhaushalt“ mit einem Info-Termin für die Mitschüler offiziell eingeläutet.
„Mehr Möglichkeiten der Mitbestimmung geben“
„Mit dem Projekt ,Schülerhaushalt‘ verfolgen wir das Ziel, Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten der Gestaltung und Mitbestimmung in ihrem Umfeld zu geben und dabei demokratische Prozesse erlebbar zu machen“, erläuterte Jörg Bitter vom Jugendamt, Fachreferent für Kinder- und Jugendförderung im Stadtbezirk Brackel, gegenüber dem Ost-Anzeiger den Hintergrund des Projekts.
Mit dem zielt die Stiftung Jugend und Demokratie langfristig auf die Umsetzung eines 5000-Euro-Schülerhaushalts an allen Dortmunder Schulen. Erprobt wird die Budgetverwaltung jetzt aber erst einmal an der Albert-Schweitzer-Realschule und am Stadt-Gymnasium (mit je 5000 Euro) sowie an der Libellen-Grundschule und eben an der Fröbelschule (je 2500 Euro).
Schüler reichen eigene Vorschläge ein und werben dafür
Ab Montag (20.4.) sind nun also auch alle Fröbel-Schüler/innen gefragt, ihre Vorschläge zur Verwendung dieses Budgets einzureichen. Nach einer zwei- bis dreiwöchigen Phase der Einreichung und Diskussion von Vorschlägen stimmen die Schüler/innen über ihre Favoriten im Rahmen eines klassischen Wahlvorgangs ab und legen damit die Top-Vorschläge für ihre Schule fest, die anschließend zusammen mit der Stadt- und Schulverwaltung ausgearbeitet werden.
Stiftung und Kooperationspartner bemängeln, dass junge Menschen in unserer Gesellschaft nur wenige Möglichkeiten, echte Mitgestaltung und Mitbestimmung zu erleben. „Eine schlechte Basis für die Zukunft unserer Demokratie“, findet auch Jörg Bitter: „Mit dem ,Schülerhaushalt‘ bekommen sie die Chance, durch ihr Engagement und ihre Ideen das Leben in ihrem Umfeld zu verändern. Sie lernen, eigene Lösungen für Probleme zu finden, für ihre Interessen einzutreten und erhalten Einblick in die Politik ihrer Stadt.“
Nicht unwichtig: Dabei ist der „Schülerhaushalt“ zudem so angelegt, dass auch zurückhaltende Schüler/innen sich aktiv einbringen und mitgestalten können.
SPENDENAUFRUF:
Stadtweit zu realisieren ist das Projekt „Schülerhaushalt“ nur durch erhoffte weitere Zustitftungen und Spenden. Kontakt und weitere Information: Dortmunder Stiftung Jugend und Demokratie, c./o. Jugendring Dortmund, Friedhof 6-8, 44135 Dortmund, 524073, Mail: info@dsjd.de, Homepage: www.dsjd.de .
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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