SV Körne 83 kämpft um Kunstrasenplatz

Gesprächskreis
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Gesprächskreis zum Thema Kunstrasen

Eddy Hoffmann, langjähriger Vorsitzender des Vereins am Winkelriedweg, hat sich ein neues Ziel gesetzt: Er möchte, dass sich auch sein Verein in die Liste der Fußballvereine einreiht, die im Dortmunder Osten bereits über den grünen Teppich verfügten.

Um auf dem Weg zu diesem Ziel einen ersten Schritt machen zu können, hatte er am Donnerstag, dem 07.Mai, Vertreter aus den Bereichen Politik und Sport ins Vereinsheim eingeladen.

Integration wird beim SV Körne gelebt

Eddy Hoffmann führte mit großer Überzeugungskraft aus, was den SV Körne momentan insbesondere in der Jugendarbeit auszeichnet:
Die sportliche Betreuung von täglich zwischen 40-50 Kindern, die überwiegend einen Migrationshintergrund haben.

Der Verein bietet nicht nur diesen Kindern eine Anlaufstation für den Nachmittagsbereich, sondern kooperiert auch mit dem „Jugendtreff Winkelriedweg“, indem den Jugendlichen die Angebote auf dem Vereinsgelände zur Verfügung gestellt werden.

Doch was hat dies alles mit dem Wunsch nach einem Kunstrasenplatz zu tun?

Fakt ist, dass die fast ausschließlich aus dem unmittelbaren Wohnumfeld (z.B. Post~ und Malersiedlung, nördliche Gartenstadt) kommenden Kinder nach dem Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule und der damit verbundenen mobilen Radiuserweiterung auch einen Wechsel zu einem der benachbarten Vereine mit einem Kunstrasenplatz vollziehen.

Durch diese Tatsache sieht Eddy Hoffmann nicht nur den Fortbestand des Vereins gefährdet, sondern nimmt leicht frustriert auch zur Kenntnis, dass die Saat der Integrationsarbeit möglicherweise in anderen Vereinen geerntet wird.

Leider, wenn auch verständlich, ist es so, dass sich immer mehr Jugendliche und Senioren den Vereinen mit einem Kunstrasenplatz anschließen und dem ungeliebten Ascheplatz den Rücken kehren.

So geschehen auch beim SV Körne, dessen Jugend fast komplett weggebrochen ist und dessen 2 erfolgreiche Frauenmannschaften sich in der jüngeren Vergangenheit u.a. Westfalia Wickede oder dem Wambeler SV angeschlossen haben.

Momentan gibt es nur noch 2 Seniorenmannschaften, die sich fast ausschließlich aus Spielern rekrutieren, die im Verein groß geworden sind, sowie 3 Jugendmannschaften (E+F+G).

Integrationsarbeit im Fußball = Kunstrasenplatz ?

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN.

Während die überzeugende und durchaus emotionale Darstellung der Thematik und Problematik durch Eddy Hoffmann bei allen Anwesenden auf viel Verständnis stieß, stellte der Bezirksbürgermeister Udo Dammer die unvermeidliche, von Anfang an im Raum schwebende Frage „Wer soll das bezahlen?“

Hier schaltete sich Sportdirektor Dieter Krause (Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund - Geschäftsbereich Sport) ein und schlug dem SV Körne vor, es den anderen Bewerbern für einen Kunstrasenplatz gleichzutun und bei der Stadt im Rahmen des Förderkonzepts „20x20“ einen formlosen Antrag zu stellen.

Fazit des Gesprächskreises

Als Fazit des Gesprächsreises bleibt die nüchterne Erkenntnis, dass jedes noch so gut gemeinte pädagogische Konzept und jeder Einsatz in den Bereichen Integration und Inklusion am Ende ist, wenn es um Finanzen geht.

Auf den SV Körne 83 bezogen bedeutet es, dass der Verein nur überleben kann, wenn er einen „20x20“ Antrag stellt und sich finanziell so aufstellt, dass er das Projekt stemmen kann.

Ausblick

Ob sich bis zur möglichen Bewilligung eines Kunstrasenplatzes durch den Rat der Stadt Dortmund –im Raum steht frühestens das Jahr 2017- noch genügend Jugendliche im Verein befinden, bleibt abzuwarten.

Autor:

Volker Oestreicher aus Dortmund-Ost

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