Goldsucher Wilhelm Auffahrt berichtet:
Vom Elvo Gold zum Schmuckring in Brackel
Seit vielen Jahren bin ich in Europa und Nordamerika in Flüssen und Bächen auf der Suche nach Gold unterwegs. An vielen Orten habe ich so im Laufe der Zeit auch Gold gefunden. Als mein Lieblingsfluss hat sich dabei der Elvo in Norditalien herauskristallisiert, den ich regelmäßig aufsuche, um dort nach Gold zu suchen und es auch zu finden.
Der Elvo ist ein weitgehend noch unbegradigter Fluss, der überwiegend noch in seinem ursprünglichen Bett fließen darf. Welches sich aber nach jedem anständigen Hochwasser in anderer Gestalt zeigt. Am Fuße der Alpen darf ich, ausgestattet mit einer lebenslangen Mineraliensucher Genehmigung fürs Piemont, dort meinem sicher seltenen Hobby nachgehen.
In wunderschöner Umgebung mit Alpenpanorama und in meist angenehm warmem Wasser kann man sich schlechtere Orte denken, seinem sehr anstrengenden Hobby nachzugehen.
Schon die Römer wussten um die goldhaltigkeit der eiszeitlichen Gletschermuränen, die aus den Hochalpen bis dorthin gerutscht sind. Das Eis ist längst verschwunden, das Geröll der Muränen ist aber geblieben. Und damit auch die kleinen Mengen an Gold, die darin enthalten sind. Im Elvo, der diese Muränen durchfließt, konzentriert sich das Gold dann an wenigen Stellen auf. Die Kunst des Goldsuchens besteht nun darin, eben diese zu finden.
Seit Jahrhunderten ist es in der Region Sitte, dass das Gold für den Verlobungs- und Hochzeitsring von jedem Bräutigam selber dort gewaschen werden muss. Mittlerweile hatte auch ich genug Gold für einen Ring beisammen. Weil wir schon lange verheiratet sind, kam für mich aber nur ein besonderer Ring zum Hochzeitstag in Frage.
Zu unserem 17. Hochzeitstag, war es dann endlich soweit und die Idee sollte Realität werden. Da ich mir selbst das nicht zugetraut habe, ging es also zunächst auf die Suche nach einem Goldschmied, der sowas machen kann.
Schon nach kurzer Zeit, war einer der sechs Goldschmiedemeister, die in Dortmund noch ihrer Kunst nachgehen, bereit sich dieser anspruchsvollen Aufgabe zu widmen. Zum Glück sogar ein Fachmann, der seine Kunst seit langem im Dortmunder Stadtgebiet von Brackel ausübt.
Herr Reinhold Willeke und sein junges Team waren sofort begeistert von der Idee, aus Waschgold vom Elvo einen Goldring für meine Frau zu fertigen. Das von mir zur Verfügung gestellte Rohmaterial, in Form von Goldflittern bis zu 6mm Größe, musste mehrfach eingeschmolzen werden.
Nach der ersten Schmelze verschwanden zwar die Verunreinigungen, die noch in natürlichem Gold enthalten sind (Silber, Kupfer, Blei, Quarz etc.), aber das Gold ist noch kristallin und brüchig.
Erst nach zwei weiteren Schmelzen ließ sich das Rohgold zu einem 24 Karat Golddraht (999er) verarbeiten, der danach vom Meister seines Fachs in ein echtes und sehr individuelles Schmuckstück verzaubert werden konnte.
Sehr schön mitverarbeitet werden konnte dabei auch ein dunkelroter Granat Edelstein (früher Karfunkelstein), der von mir ebenfalls beim Goldwaschen im Elvo gefunden wurde.
Besonders gelungen, wie meine Frau und ich finden.
Für mich besondere Motivation, so schnell wie möglich wieder aufzubrechen, um im Elvo nach weiterem Gold zu suchen. Meine Frau ist bestimmt auch nicht böse darüber.
Bei Interesse:
Goldschmied Reinhold Willeke
Akazienstr.83
44143 Dortmund
www.goldschmiedewilleke.de
Autor:Wilhelm Auffahrt aus Dortmund-Ost |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.